PostKol: Erziehung, Bildung, (Post-)Kolonialismus in der Hochschullehre
In seinem Eckpunktepapier für ein gesamtstädtisches, dekolonisierendes Erinnerungskonzept vom Februar 2022 fordert der Beirat zur Dekolonisierung Hamburgs die stärkere Verankerung von Geschichte und Folgen des Kolonialismus in den Lehr- und Bildungsplänen der Schulen sowie deren Vermittlung an Akteur:innen des Bildungswesens. Doch ist das Thema noch nicht systematisch in die Ausbildung künftiger Pädagog:innen im schulischen und außerschulischen Bereich an der Universität Hamburg integriert. Das Projekt verfolgt das Ziel, unter der Beteiligung eines breiten Spektrums inner- und außeruniversitärer Akteur:innen, ein geeignetes Format für die Behandlung des spannungsreichen Verhältnisses von Erziehung, Bildung und (Post-)Kolonialismus in der Hochschullehre zu entwickeln und Materialien dafür zu erstellen. Es soll ein Seminarkonzept nach dem Baukastenprinzip entstehen, das flexibel in verschiedenen Studiengängen der Fakultät für Erziehungswissenschaft (Lehramtsstudiengänge, Erziehungs- und Bildungswissenschaft) auf Bachelor- wie auf Masterniveau eingesetzt werden kann. Den Studierenden soll Basiswissen über den (deutschen) Kolonialismus und seine bis in die Gegenwart andauernden langfristigen Folgen und Wirkungen im Bereich von Schule und Pädagogik vermittelt und ihnen Gelegenheit geboten werden, sich mit postkolonialen Theorien und Perspektiven auf Erziehung und Bildung auseinanderzusetzen. Damit erwerben sie die Fähigkeit, fortwirkende koloniale Machtstrukturen, Denk- und Deutungsmuster in pädagogischen Institutionen, wie z.B. der Schule, zu erkennen und zu reflektieren sowie Handlungsmöglichkeiten abzuleiten.
Förderung: Claussen Simon Stiftung
Laufzeit: 01.10.2023 bis 31.03.2024
Projektleitung: Prof. Dr. Sylvia Kesper-Biermann
Mitarbeiter:innen: Helene Fuchs und Alexandra Raptis