Verläufe exzessiver Internetnutzung in Familien (VEIF)
Mitarbeit
Prof. Dr. Rudolf Kammerl - Projektleitung
Dr. Lutz Wartberg - wissenschaftliche Mitarbeit
Michaela Kramer, M.A. - wissenschaftliche Mitarbeit
Anja Schwedler, M.Ed. - wissenschaftliche Mitarbeit
Dieses Projekt wird von der DFG gefördert.
Problembeschreibung
Neben der medialen Öffentlichkeit widmen sich auch unterschiedliche Wissenschaftsbereiche der exzessiven Internetnutzung von Jugendlichen. Ergebnisse internationaler Studien belegen einen Zusammenhang zwischen familiärem Einfluss und exzessiver Internetnutzung im Jugendalter. Bisher fehlen aber längsschnittlich angelegte Studien, um diesen Zusammenhang genauer zu erforschen.
Dementsprechend liegt der Fokus des Forschungsvorhabens auf dem Verlauf exzessiver Internetnutzung von Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung der Familie.
Zielsetzung
Gesellschaftlich bedarf es näherer Kenntnisse zum Verlauf des Phänomens exzessiver Internetnutzung, um geeignete Präventions-, Diagnose- und Interventionsmaßnahmen entwickeln zu können. Zur hierfür erforderlichen Grundlagenforschung wollen wir einen Beitrag leisten.
Anhand quantitativer Methoden werden über 24 Monate Daten erhoben, welche Aufschluss über das Phänomen exzessiver Internetnutzung, dessen Entwicklung und den Einfluss der Familie geben sollen.
Fragestellung
Leitend sind folgende Fragestellungen:
- In welchem Alter und aus welchen Gründen beginnen Jugendliche das Internet exzessiv zu nutzen?
- Wann nimmt dies gegebenenfalls wieder ab?
- Welchen Einfluss nimmt die Familie auf den individuellen Entwicklungsverlauf?
Forschungsmethoden
Exzessive Internetnutzung wird in Familien zu einem Problem, wenn es von den Familienmitgliedern als ein solches wahrgenommen wird. Dabei muss die Perspektive der Erziehenden/der Eltern nicht notwendigerweise von den Jugendlichen geteilt werden. Gleichzeitig entsprechen die als Problem wahrgenommenen Phänomene nicht unbedingt einer wissenschaftlichen Definition exzessiver Internetnutzung. Daher liegt der Untersuchung ein Modell zugrunde, welches die subjektive Sicht der Betroffenen (Jugendliche und Eltern) und die wissenschaftliche Perspektive auf das Problem berücksichtigt.
Untersucht wird primär eine Gruppe mit höherem Risiko für exzessive Internetnutzung. Dieses wird dann angenommen, wenn eine Mediennutzungsproblematik mindestens seitens der Erziehenden oder der Jugendlichen wahrgenommen wird. Forschungsschwerpunkte liegen auf der Untersuchung von Familienbeziehungen und –interaktionen sowie der Medienerziehung. Für die Einbindung der wissenschaftlichen Perspektive kommt ein Instrument zur Messung exzessiver Internetnutzung (CIUS) zum Einsatz. Zum Vergleich der "Problemfamilien" mit Familien ohne jegliche Problemdefinition wird eine Kontrollgruppe hinzugezogen.
Um dem oben genannten Modell gerecht zu werden, werden jeweils ein Jugendlicher und ein Erziehungsberechtigter (Familiendyade) befragt. Die quantitative Datenerhebung anhand standardisierter Fragebögen umfasst drei Wellen in 700 Familiendyaden (500 Familien mit einem höheren Risiko für exzessive Internetnutzung und 200 Familien in der Kontrollgruppe).
Publikationen
Wartberg, Lutz/Kriston, Levente/Kramer, Michaela/Schwedler, Anja/Lincoln, Tania M./Kammerl, Rudolf (2017): Internet gaming disorder in early adolescence: Associations with parental and adolescent mental health. European Psychiatry 43, S. 14-18.
Projektlaufzeit
Beginn: 16. August 2015
Ende: 15. August 2018
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