tag:www.ew.uni-hamburg.de,2005:/ueber-die-fakultaet/aktuell-2021Aktuelles2024-03-20T18:29:08ZNAGR-fakew-10256773-production2021-11-30T23:00:00ZAugsburger Wissenschaftspreis für Jennifer Adolé Akue-Dovi<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10256753/jennifer-adole-akue-dovi-733x414-61f6012865945d31061a2ce42b4a529963e868d7.jpg" /><p>Jennifer Adolé Akue-Dovi wurde am 30.11.2021 für ihre Masterarbeit mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien in der Kategorie Förderpreis ausgezeichnet. Im Interview erzählt sie von ihrem Forschungsprojekt mit dem Titel „Wie Kinder und Jugendliche of Color die Reproduktion von Stereotypen in Kinderhörspielen wahrnehmen. Eine empirische Untersuchung der Hörspielreihe TKKG aus rassismuskritischer Perspektive“.</p>
<p>Der Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien wird jährlich von der Uni Augsburg gemeinsam mit dem Forum Interkulturelles Leben und Lernen vergeben und zeichnet herausragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftler:innen in der Forschung zu Diversität aus. Die Pressemitteilung der Uni Augsburg zur Preisverleihung ist hier zu lesen.</p>
<p>Herzliche Glückwünsche zu deiner Auszeichnung! Kannst du uns in Kürze beschreiben, was du in deiner Masterarbeit untersucht hast?</p>
<p>Vielen Dank! Ich habe untersucht, inwiefern und wie Schwarze Kinder und Jugendliche rassistische Stereotype in der Kinderhörspielreihe TKKG wahrnehmen. Das heißt, ich habe mir erst einmal angeschaut: Wer ist die TKKG-Bande? Was machen die genau? Es gibt eine Studie, die sich damit auseinandersetzt, welche Rollenbilder TKKG vermitteln und welche Normen dargestellt werden. Sie zeigt, dass in den ersten zwanzig Folgen von TKKG häufig Vorverurteilungen und Kriminalisierungen bei Figuren vorgenommen werden - zum Beispiel aufgrund ihrer zugeschriebenen Herkunft. Es gibt also Analysen dazu, dass es zu rassistischen Stereotypen in der Hörspielreihe TKKG kommt. Davon ausgehend wollte ich mir angucken: Wie nehmen das die Kinder wahr?</p>
<p>In meiner Untersuchung habe ich mich auf diejenigen konzentriert, die selbst Rassismuserfahrungen sammeln und eine Gruppendiskussion mit vier Schwarzen Kindern und Jugendlichen geführt. Ihnen habe ich drei Szenen aus drei TKKG-Folgen vorgespielt. Die anschließende Gruppendiskussion habe ich dann ausgewertet und bin zu sehr interessanten Ergebnissen gekommen.</p>
<p>Hier die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen zu untersuchen, war gewissermaßen eine Forschungslücke?</p>
<p>Ich bin an die ganze Sache aus einer rassismuskritischen Perspektive herangegangen. Die rassismuskritische Perspektive nimmt man ein, um rassistische Handlungen und Denkweisen kritisch zu hinterfragen und daraus neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Dahingehend gab es noch keine Studien zu TKKG und auch keine Ergebnisse dazu, wie Kinder die Reproduktion von Rassismen wahrnehmen. Gerade die Perspektiven von Schwarzen Kindern und Jugendlichen sind in der Wissenschaft sehr unterrepräsentiert. Ihnen wollte ich Gehör schenken und habe einen wichtigen Einblick erhalten, wie Schwarze Kinder und Jugendliche das Gehörte wahrnehmen.</p>
<p>Wie bist du zu diesem Forschungsthema gekommen?</p>
<p>Ich habe damals meine Bachelorarbeit zum Thema Empowerment geschrieben und mehrere Seminare und Workshops zum Thema Rassismuskritik besucht. Studiert habe ich den Masterstudiengang Mehrsprachigkeit und Bildung. Da gab es unter den Kommiliton:innen immer sehr viel Austausch. Tatsächlich ist die Idee zum Thema der Masterarbeit in so einem Austausch entstanden. Und dann habe ich in Drorit Lengyel und Liesa Rühlmann zwei tolle Betreuerinnen gefunden. Zudem bin ich ein großer Hörbuchfan und habe früher – auch heute noch – sehr viele Hörbücher gehört.</p>
<p> Ist TKKG eine Ausnahme in den Kinder- und Jugendmedien?</p>
<p>Nein, leider ist TKKG keine Ausnahme. Gerade wenn es in Detektivgeschichten darum geht, wer die Täter:innen sind, sind es häufig Figuren, die als „ausländisch“ gelesen werden. Häufig kommt es da zu einer Kriminalisierung, ohne dass irgendwelche Verdachtsmomente da sind. Aufgrund eines Akzentes oder des Aussehens einer Figur und der zugeschriebenen Herkunft wird häufig schon gesagt: Das könnte der Täter sein.</p>
<p>Ich denke es ist sehr wichtig darauf zu achten, was man Kindern vorspielt, denn was man früh erlernt, ist sehr wirkungsmächtig und nur schwierig wieder zu entlernen. Vorurteile können bereits im Kinderzimmer verfestigt werden. Daher müssen wir die Sprache und vermittelten Weltbilder in Kinder- und Jugendmedien kritisch hinterfragen. Eine Veränderung der Sprache in Kinderzimmern kann also eine Veränderung der Sprache der Zukunft bedeuten.</p>
<p>Warum ist gerade die Sichtweise von Schwarzen Kindern und Jugendlichen auf rassistische Stereotype und Vorurteile wichtig? </p>
<p>Weil es für mich zeigt, dass die Kinder, in diesem Fall im Alter zwischen acht und dreizehn Jahren, diese schon wahrnehmen. Es gab die Kinderbuchdebatte, in der es darum ging, wie man mit rassistischer und diskriminierender Sprache in Kinderbüchern umgehen kann. In dieser Debatte wurde auch häufig gesagt, dass die Kinder das ja noch gar nicht merken. Das wollte ich widerlegen und da hat meine Studie nun klar gezeigt, dass die Kinder und Jugendlichen rassistische Stereotype und Vorurteile in Hörbüchern wahrnehmen. Nicht nur das, sie zeigte auch, dass sie die Sprache übernehmen von dem, was sie gehört haben. Manche Begrifflichkeiten wie „Ausländer“ und auch Beleidigungen haben sie beispielsweise übernommen. Mir war es wichtig zu zeigen, dass egal wie jung Kinder sind, gerade diejenigen, die von Rassismus betroffen sind, es schon früh merken und auch da schon Verletzungen erfahren können. Deswegen wollte ich mit ihnen sprechen und ihnen zuhören.</p>
<p>Damit bewegen wir uns schon in Richtung der Frage: Was ist das Ergebnis deiner Forschung?</p>
<p>Es gibt drei zentrale Ergebnisse:</p>
<p>Erstens: Die Kinder und Jugendlichen nehmen die Reproduktion von rassistischen Stereotypen und Vorurteilen wahr. Einige benennen diese explizit. So wurde zum Beispiel gesagt: „Das ist ein Rassist“ oder „Das ist ein Vorurteil“. Andere erkennen Ungleichbehandlungen und sagen: „Das war gemein, nicht nett, respektlos“. <br> Das heißt, auch wenn einige noch keine Sprache für Rassismus haben und nicht direkt benennen können, was falsch ist, merken sie trotzdem, dass etwas falsch ist und die Figuren nicht gerecht behandelt werden.</p>
<p>Zweitens: Die Kinder und Jugendlichen beziehen rassistische Stereotypen und Vorurteile auf ihre eigene Realität. Sie bringen Beispiele wie das Wahlverhalten in Deutschland, erklären, dass Menschen Angst haben vor sogenannten Ausländern und deswegen die AfD wählen. Ein Teilnehmer erklärte Rassismus mit: „Ich sehe anders aus, deswegen behandeln mich Menschen anders.“.<br> Bei einigen Teilnehmenden ist ein Grundverständnis für Rassismus da und die Inhalte werden auf das eigene Selbst und ihre Umwelt bezogen.</p>
<p>Und schließlich: Die Teilnehmenden geben Erklärungen für rassistische Praktiken. Nach drei kurzen vorgespielten Szenen gaben sie direkt eine ganze Liste an Erklärungen ab. Diese lassen sich in zwei Rubriken unterteilen: Auf der einen Seite wurde erklärt, warum Menschen rassistisch handeln. Da wurde zum Beispiel genannt, dass es von der Familie weitergegeben wurde oder dass sie Angst haben vor dem Unbekannten oder Fremden. Auf der anderen Seite wurde auch erklärt, aufgrund welcher Zuschreibungen Menschen oder Figuren in TKKG rassistisch diskriminiert werden. Beispielsweise aufgrund ihres Aussehens, der zugeschriebenen Herkunft oder der Zuschreibung zu einer kriminellen Organisation wie der Mafia.</p>
<p>Was bedeutet das Ergebnis deiner Forschung für den weiteren Umgang mit existierenden rassismusreproduzierenden Kinder- und Jugendmedien?</p>
<p>Die Ergebnisse zeigen ganz klar, dass es eine rassismuskritische Auseinandersetzung mit Kinder- und Jugendmedien geben muss. Das könnte grundlegend damit passieren, dass diese Medien hinterfragt werden und sich damit rassismuskritisch auseinandergesetzt wird – beispielsweise auch in Bildungseinrichtungen, und dass auf Repräsentation geachtet wird, dass die Gesellschaft, wie sie heute ist auch in den Medien dargestellt wird. Die heutige deutsche Gesellschaft ist nicht nur weiß und sie ist auch nicht nur heterosexuell, ohne Behinderung und einsprachig – da können in Medien deutlich mehr unterschiedliche Positionierungen aufgenommen werden.</p>
<p>Ich glaube der erste wichtigste Schritt ist, dass sich Eltern, Lehrkräfte und pädagogisches Personal rassismuskritisch bilden, um überhaupt erst einschätzen zu können: Was ist rassistisch? Und: wie gehen wir damit um? Zum Beispiel könnten in die Lehramtsausbildung oder in die Ausbildung bei pädagogischem Personal rassismuskritische Einheiten mit eingedacht werden.</p>
<p>An welchen Stellen siehst du noch weiteren Forschungs- und Handlungsbedarf?</p>
<p>Gerade was die Rassismusforschung in Deutschland angeht, gibt es noch sehr viel was man tun kann. Ich glaube, dass jegliche Forschung in dieser Richtung ganz wichtig ist, besonders die Forschung, die Kinder und Jugendliche mit in den Blick nimmt, vor allem Kinder und Jugendliche, die von Rassismus betroffen sind. Wichtig wäre nicht nur ein defizitärer Blick darauf, sondern auch die Überlegung in Richtung von Handlungsperspektiven. Was haben die Kinder und Jugendlichen an Handlungsmöglichkeiten, was setzen sie ein, wie gehen sie damit um, wenn sie so etwas hören? Ansonsten ist es wichtig, mehr Erkenntnisse darüber zu gewinnen, was das bei den Kindern und Jugendlichen bewirkt.</p>
<p>Bist du nach deiner Masterarbeit weiter in der Richtung unterwegs?</p>
<p>Thematisch bin ich weiterhin dabei, indem ich Vorträge zum Thema und den Ergebnissen meiner Masterarbeit halte. Mit meiner Kollegin Liesa Rühlmann gebe ich Seminare an der Uni Hamburg und Oldenburg. Da versuchen wir genau da anzusetzen, dass die Personen, die unser Seminar besuchen, auf einen Weg gebracht werden, um weiter ihr rassismuskritisches Wissen einsetzen zu können.</p>
<p>Das Interview führte Jannis-Frédéric Müller.</p><p>Foto: privat</p>NAGR-fakew-10251831-production2021-11-29T23:00:00ZWas macht eigentlich … LEO 2018?<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10251895/leo-icon-733x414-8cb548bf446954354e7356179e830afd2d0b0b32.png" /><p>Die groß angelegte Studie LEO 2018 zur Literalität von Erwachsenen hat eine grundlegende Informationsbasis zum Stand der Literalisierung in Deutschland geschaffen und wird noch immer breit rezipiert. Im Projekt LEO-Transfer ist das Team um Prof. Dr. Anke Grotlüschen nun dabei, die Weiternutzung der Ergebnisse zu ermöglichen und Schnittstellen aufzubereiten.</p>
<p>Die Studie LEO 2018 untersucht die Lese- und Schreibkompetenz der deutschsprechenden Bevölkerung und umfasst neben den Kompetenzdaten zur Literalität und den klassischen soziodemografischen und sozioökonomischen Hintergrundvariablen auch Informationen über Alltagspraktiken und Grundkompetenzen in verschiedenen Alltagsfeldern.</p>
<p>In zwei Videos haben die Forschenden die Ergebnisse zusammengefasst: <br> Die LEO-Hauptergebnisse werden in einer Präsentation erklärt, und in einem weiteren Video beantwortet das Team drei Fragen zur LEO-Studie.</p>
<p>Im Rahmen eines Workshops am 26.11.2021 bot das Forschungsteam Interessierten an, sich über die Nutzung der Daten zu informieren und auszutauschen: Ziel des Workshops war es, die LEO-Daten einem weiten Nutzer*innen-Kreis zugänglich zu machen und die Sekundärnutzung der Daten zu ermöglichen. Der Workshop richtete sich insbesondere an Teilnehmende, die bisher wenig Erfahrung mit der statistischen Auswertung von Kompetenzstudien haben.<br> Interessierte können sich für zukünftige Workshops an Gregor Dutz wenden.</p>
<p>Auch das Projekt GeLiNu, welches die Gelingensbedingungen von Literalität und Numeralität erforscht, hat ein Video zu den Projektergebnissen erstellt. Ziel des GeLiNu-Projekts ist die Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung und Veränderung geringer Literalität und geringer Numeralität am Übergang ins Erwachsenenalter sowie im weiteren Verlauf des Erwachsenenalters.</p>
<p>GeLiNu – Nicht in Stein gemeißelt</p>
<p>Weitere Informationen zu LEO-Transfer finden Sie auf dem Projektblog: https://leo.blogs.uni-hamburg.de</p><p>Foto: wbv-Verlag</p>NAGR-fakew-10205015-production2021-11-21T23:00:00ZKonferenz "Teaching Religious Education"<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10216181/conference-lucenti-733x414-6422319b791f26e95de95b63689a7953db248481.jpg" /><p>Am 9. und 10. Dezember findet die Tagung "Teaching religious education - Challenges, developments and perspectives in a plural world" statt. Sie wird organisiert durch die UHH (Maria Lucenti und Timm Gerd Hellmanzik, Fakultät für Erziehungswissenschaft) in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.</p>
<p>Die Tagung ist kostenlos und findet online statt. Weitere Informationen und Anmeldung: conferencehamburg2021@gmail.com</p>
<p>Hier finden Sie das Programm.</p>
Tagungsbeschreibung
<p>Religious education is today at the centre of attention and of the political-educational agenda in many states. Far from being an established question, it requires continuous adaptation to changes and new social, political, cultural and identity configurations, taking into account the polysemic interaction between global and local. The purpose of the conference is to analyse what the challenges and directions of religious education are in multiple national contexts, through a plurality of disciplinary approaches - historical, anthropological, pedagogical, didactic, theological, sociological, psychological, etc. - in order to problematize the role, purposes, teaching methodologies and techniques, teaching tools, teacher training, school programs of the discipline in the curricular field in a globalized world, where the religious re-emerges through new and unprecedented configurations - often in its most problematic version - but where, at the same time and paradoxically, religious illiteracy is rampant among the new generations. Precisely in order to analyse the complex interactions between identities and religious education as a school discipline, the conference aim is to highlight how religious education is taught in different contexts and the challenges of these teaching models in a multicultural and multireligious world.</p><p>Foto: Elisabetta Civardi</p>NAGR-fakew-10137064-production2021-11-17T23:00:00ZGründung ahoi: Was macht eigentlich … neurodactics?<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9006579/foto-team-neurodactics-733x414-28425fe93877df622403a930d57949ac457c0d7e.jpg" /><p>++ Update 18.11.2021 ++</p>
<p>Das Team von neurodactics hat eine Förderung der Gamecity Hamburg von rund 40.000€ bekommen. Mit der Prototypenförderung kann neurodactics die App, die den Namen "Mambio" tragen wird, weiterentwickeln. Gamecity Hamburg fördert vielversprechende Games-Entwicklungen von Unternehmen und Entwickler:innen in Hamburg.<br>Weitere Informationen gibt es hier.</p>
<p>++</p>
<p>Neurodactics, so lautet der Name des Start-Ups der Uni Hamburg, welches eine inklusive App zum Mathe-Lernen für Grundschulkinder entwickelt. Mit dem EXIST-Gründerstipendium haben sich Torben Rieckmann (Erziehungswissenschaft UHH), Jonas Vierth und Christopher Hof 2021 auf den Weg gemacht und Ende Oktober einen wichtigen Meilenstein erreicht: die neurodactics GmbH wurde gegründet.</p>
<p>„Das war schon ein toller Moment, weil wir da lange drauf hingearbeitet haben“, so Mit-Gründer Torben Rieckmann. Die Idee der App stammt aus seiner erziehungswissenschaftlichen Forschung und der Entwicklung der mathildr-App. Lern-Apps sind Teil wissenschaftsbezogener Innovation, davon kann Torben Rieckmann überzeugen: Er hat mit seinem Beitrag „Breaking The Wall Of Non-Inclusive Mathematics“ über seine Promotion, das mathildr-Projekt und das neuen App-Projekt den dritten Platz beim Contest „Falling Walls Adlershof 2021“ belegt. Die verschiedenen Falling Walls Labs werden von der gemeinnützigen Falling Walls Foundation unterstützt und wollen innovative Ideen unter anderem aus der Wissenschaft fördern und zum „Durchbrechen von Mauern“ beitragen.</p>
<p>Das Gründungsteam ist derzeit neben der Entwicklung der App vor allem damit beschäftigt, eine längerfristige Finanzierung aufzustellen und das Start-Up weiter auszugestalten. Das Vorhaben sei weiterhin eingebettet in die Erziehungswissenschaft, so Torben Rieckmann, und es gebe regen Austausch und Interesse von Kolleg:innen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen.</p>
<p>Interview mit dem Gründungsteam (März 2021)<br>Kurzvorstellung des Projektes (Oktober 2021)<br>website von neurodactics</p><p>Foto: Hilko Aikens – Startup Dock</p>NAGR-fakew-10195793-production2021-11-16T23:00:00ZDas Direktorium im neu gegründeten Forschungszentrum LiDS nimmt seine Arbeit auf<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10195851/lids-direktorinnen-733x414-d967beab698e25963362d46b35c5f436999b9318.jpg" /><p>Das Dekanat der Fakultät Erziehungswissenschaft hat zum 5. November 2021 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin und Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber als Direktorinnen des jüngst gegründeten Forschungszentrums Literacy in Diversity Settings (LiDS) eingesetzt. Die Besetzung markiert die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit als Sprecherinnen des fakultären Forschungsschwerpunktes LiDS, nun als Direktorinnen des Forschungszentrums.</p>
<p>Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin ist Professorin für Interkulturelle und international vergleichende Erziehungswissenschaft und Leiterin verschiedener multizentrischer und interdisziplinärer drittmittelgeförderter Forschungskooperationen zum Thema Bildungserfolg und Mehrsprachigkeit. Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber ist Professorin für Pädagogik bei Beeinträchtigung des Hörens/Gebärdensprache und Leiterin verschiedener drittmittelgeförderter Forschungsprojekte zu den Forschungsschwerpunkten Erwerb und Verarbeitung von Deutsch und Deutscher Gebärdensprache bei unterschiedlichen Lerngruppen. Unterstützt wird das Direktorium durch Dr. Katharina Ackermann in der wissenschaftlichen Koordination und dem Management des Forschungszentrums.</p>
<p>Dem Direktorium unterliegt die wissenschaftlich-strategische Koordination des Forschungszentrums. Dazu gehört die Fortschreibung der Forschungsagenda sowie die Entwicklung von Konzepten und Verbundprojekten für die strategische Weiterentwicklung und den Ausbau des fakultären Forschungsschwerpunktes.</p><p>Foto: UHH</p>NAGR-fakew-10190790-production2021-11-15T23:00:00ZNeues DFG-Projekt zur Visuellen Bildung<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10191297/visuelle-bildung-733x414-13ad02bd1113b876bfe36be48ef6c05984c47036.jpg" /><p>Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ›Visuelle Bildung‹ ist eingebettet in den größeren Kontext des Zusammenspiels von Bildung durch Bilder. Für das Forschungsprojekt konnte Prof. Dr. Andrea Sabisch von der DFG knapp 345.000 € einwerben. Der Projektbeginn ist im April 2022, die Laufzeit umfasst drei Jahre.</p>
<p>Das Forschungsvorhaben verortet sich innerhalb der aktuellen Phänomenologie und begreift Bilder als dynamische Zwischeninstanzen, die Bildungs- und Erfahrungsprozesse motivieren, formieren und umwandeln können. Es untersucht konkret die Frage, wie sich die konstitutive und modale Dimension von Bilderfahrung darstellen und reflektieren lässt und zielt auf die exemplarische wie systematische Erforschung von medienspezifischen Eigenlogiken des Visuellen in Relation zu Subjektivierungs- und Sozialisationsprozessen. Die interdisziplinären Perspektiven des Forschungsvorhabens spiegeln sich in vier unterschiedlichen Zugängen zu einer bildspezifischen Responsivität (rezeptionsästhetisch, produktionsästhetisch, medienästhetisch und medienethisch), die jeweils in eine Fallstudie münden. Alle Fallstudien untersuchen ›Antworten‹ auf Bilder in ›Inter-Views‹ über die Auseinandersetzung mit Montagepraktiken und werden als Monographien veröffentlicht. In einer Anthologie werden Aspekte dieser Fallstudien zudem systematisch aufeinander bezogen, durch weitere Beiträge kontextualisiert und kritisch reflektiert. Damit soll ein grundlegender Beitrag zur Erschließung der bildspezifischen Responsivität für die erziehungs- und medienwissenschaftliche Theoriebildung im Kontext visueller Bildung zur Diskussion gestellt werden.</p>
<p>Das Forschungsprojekt ›Visuelle Bildung‹ ist in das bereits bestehende Netzwerk aus Kooperationspartner:innen eingebettet. Das Kooperationsteam setzt sich zusammen aus einer engeren Projektarbeitsgruppe, den Antragsteller:innen Prof. Dr. Sabisch, PD Dr. Jörg Sternagel (Universität Passau) und Dr. Volkmar Mühleis (LUCA School of Arts, Gent, Brüssel) sowie der zukünftigen Stelleninhaberin/ des Stelleninhabers, welche die Fallstudien durchführen sowie die Herausgabe der Anthologie koordinieren und aus einer weiteren Projektarbeitsgruppe (Prof. Dr. Lagaay, Prof. Dr. Bedorf, Dr. Gerlek), die an der Forschung in den Workshops und der Anthologie mitwirken.</p>
<p>Derzeit ist die Stelle eine/r Post-Doktorand:in ausgeschrieben, die Frist endet am 19.11.21 und die Ausschreibung ist hier zu sehen.</p><p>Foto: UHH/Sabisch</p>NAGR-fakew-10168871-production2021-11-10T23:00:00Z„KONFLIKTE. Motor gesellschaftlicher Veränderung“<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10168822/konflikte1-733x414-327e5bc0e2688ab5e76adbc23f1f6d952e393aa8.jpg" /><p>Noch bis zum 29.11.2021 ist im „Torhaus“ des Museums der Arbeit in Barmbek die modulare Ausstellung „Konflikte. Motor gesellschaftlicher Veränderung“ zu sehen. Sie ist im letzten Durchgang des dreisemestrigen Projektstudiums „Uni in gesellschaftlicher Verantwortung“ zum Thema „Erweiterte Konfliktfähigkeit und produktiver Streit als erziehungswissenschaftliche Antwort auf Demokratie- und Menschenfeindlichkeit“ in Kooperation mit dem Museum der Arbeit entwickelt worden.</p>
<p>Das Projektstudium ist als Wahlpflichtmodul im Fachüberschreitenden Bereich des Bachelor-Studiengangs Erziehungs- und Bildungswissenschaft angesiedelt. Mit den Thesen „Jeder Mensch ist in jeder Lage konfliktfähig“ und „Durch das bewusste Führen von Konflikten kann in die gesellschaftliche Entwicklung eingegriffen werden“ wurde vom Sommersemester 2020 bis Sommersemester 2021 der Fokus auf aktuelle Konflikte um Migration, Arbeit, Gesundheit und Bildung gelegt und gefragt „Wodurch erweitert sich Konfliktfähigkeit in Bündnissen?“</p>
<p>Welche Rolle spielen dabei Universität und Wissenschaft, Pädagogik und Soziale Arbeit, Arbeitende in den verschiedensten gesellschaftlich bedeutsamen Bereichen, wie z.B. im Gesundheitswesen? Kurz: Wir alle? Im Rahmen der Ausstellung besteht die Möglichkeit, diese Fragen und Diskussionen weiter zu vertiefen und zu überlegen, wie eine Praxis entwickelt werden kann, in der produktiver Streit fester Bestandteil des demokratischen Miteinanders ist – hin auf eine gesellschaftlich progressive Veränderung in den Bereichen, die alle betreffen.</p>
<p>Die modulare Ausstellung ist noch bis zum 29.11.21 zu sehen und angedockt an die Ausstellung „Konflikte“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!</p>
<p>Im Folgenden wird sie auch an weiteren Orten zu sehen sein. Nähere Informationen sowie Öffnungszeiten der Ausstellung sind auf dem Blog des Projektstudiums „Uni in gesellschaftlicher Verantwortung“ sowie auf dem Ausstellungs-Flyer zu finden.</p><p>Foto: Museum der Arbeit Hamburg</p>NAGR-fakew-10130768-production2021-11-02T23:00:00ZZweites gelungenes LI-Forum "Dialog mit der Wissenschaft"<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10130796/li-forum-2-feedback-grafik-0821c2dd2f28a5fb5dc4d80c2e6f90b01f0adbb2.png" /><p>Am 26.10.2021 fand die zweite kooperativ gestaltete Sonderausgabe des LI-Forums statt, das LI-Forum "Dialog mit der Wissenschaft". Die Fakultät für Erziehungswissenschaft und das LI Hamburg luden gemeinsam ein, sich zum Thema Unterrichtsfeedback aus Perspektiven der Forschung, der Fortbildung, der Beratung und der Unterrichtspraxis auszutauschen und zu vernetzen.</p>
<p>Über 90 Teilnehmende aus der Hamburger Bildungsforschung, -administration, -politik und der schulischen Praxis haben teilgenommen, das hohe Interesse zeigt die Bedeutung von Austausch- und Vernetzungsformaten für die an Wissenstransfer beteiligten Personen und Institutionen.</p>
<p>Nach einer kurzen Begrüßung durch die Moderatorin Christina Schwalbe (e-learning-Büro EW), Andreas Giese (stellv. Leitung LI), Prof. Claus Krieger (Prodekan Forschung Fakultät für Erziehungswissenschaft) sowie Bente Gießelmann (EW) und Hendrik Stammermann (LI) als Organisationsteam tauschten sich die Teilnehmenden zunächst in Kleingruppen über ihre Erfahrungen mit Feedback sowie ihre Erwartungen an das Forum aus.</p>
<p>Einen inhaltlichen Einstieg gestaltete Monika Renz (LI), die das "Schülerfeedbackprojekt" von LI und IfBQ vorstellte und darin insbesondere einerseits den politischen Auftrag in Hamburg nachzeichnete und andererseits die beiden Ziele Unterrichtsentwicklung und Beteiligung von Schülerinnen und Schülern einordnete.</p>
<p>Im folgenden Impulsvortrag stellten Jutta Wolff und Christoph Nocella (beide IfBQ) das neu entwickelte Selbstevaluationsportal vor, welches als Feedbackportal Lehrkräfte dabei unterstützen soll, für sie passende Befragungen ihrer Schülerinnen und Schüler zusammenzustellen, aufzubereiten und zu administrieren.</p>
<p>Im Anschluss stellten Prof. Dr. Claus Krieger und PD Dr. Dr. Tim Heemsoth (beide Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport der Fakultät für Erziehungswissenschaft) Fragestellungen und Ergebnisse der STEP-Studie vor, in der sie die Schüler:innensicht auf den Sportunterricht erhoben haben und dann insbesondere den Umgang der Lehrkräfte mit diesem Unterrichtsfeedback eines "weichen Faches" untersuchten.</p>
<p>Der letzte Inpulsvortrag von Larissa Ehrenfort und Peter Schulze (Agentur für Schulberatung, LI) widmete sich dem LMS-Selbstlernkurs zum Thema Schülerfeedback, welcher Lehrkräften mit unterschiedlichen Medien die Grundlagen sowie Planungs- und Durchführungsschritte eines Unterrichtsfeedbacks vermittelt.</p>
<p></p>
<p>Das Herzstück des LI-Forums "Dialog mit der Wissenschaft" stellten zum zweiten Mal die thematischen Diskussionsgruppen dar, die die Impulsvorträge aufgriffen bzw. in einer offenen Gruppe weiterführende Themen zu Unterrichtsfeedback diskutierten. Die Gruppen wurden durch Moderierende (Mara Sommerhoff, Birgit Korn und Hendrik Stammermann) begleitet sowie durch vier studentische Hilfskräfte in der Visualisierung der Diskussionsthemen unterstützt.</p>
<p>Die Diskussionsgruppen thematisierten die Potenziale und Grenzen des Unterrichtsfeedbacks. Es wurde klar, dass Unterrichtsfeedback zwar ein wirkmächtiges Instrument ist, aber als Teil einer Haltung zum Unterricht und zur Unterrichtsentwicklung gelebt werden muss. Andererseits ist es notwendig, dass Feedback auch in einem institutionellen Kontext stattfindet, der das Lernen und die damit verbundene Entwicklung unterstützt und möglich macht.</p>
<p>Stimmen der Teilnehmenden:</p>
<p>"Vielen Dank für das gut vorbereitete, bereichernde und gut moderierte Forum!"<br> "Vielen Dank für den interessanten Austausch und den tollen Input!"<br> " Vielen Dank für die spannenden Inputs, Anregungen und die Diskussion! Freue mich bereits auf ein nächstes Mal!"</p>
<p>Das Organisationsteam (Monika Renz, Claus Krieger, Hendrik Stammermann und Bente Gießelmann) bedankt sich sehr herzlich bei den Impulsgebenden, den Moderierenden und allen Teilnehmenden für das Engagement in Austausch, Diskussion und Vernetzung!</p><p>Foto: UHH/EW</p>NAGR-fakew-10060130-production2021-10-26T22:00:00ZRingvorlesung: „Adressat:innen und Nutzer:innen der Sozialen Arbeit“<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10127571/vorlesungsreihe-soz-ar-f28f087a0b38c2a44f686b680db0aa89178c730a.png" /><p>Kinder- und Jugendarbeit, Drogenhilfe, Inklusion, Armutspolitik – die Themen der Sozialen Arbeit sind vielfältig. Doch was wissen wir über deren Nutzerinnen und Nutzer? Die Online-Veranstaltungsreihe „Adressat:innen und Nutzer:innen der Sozialen Arbeit. Die Blicke der Forschung, die Stimmen der Nutzer:innen“ liefert dazu aktuelle Erkenntnisse aus der sozialpädagogischen Forschung.</p>
<p>Die Veranstaltungsreihe beginnt am 2. November 2021. Sie ist eine Kooperation der Universität Hamburg (Prof. Dr. Holger Schoneville), der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen und der Evangelischen Hochschule Dresden. Die Vorträge sind öffentlich und werden online stattfinden. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung und mehr Informationen zum Programm über diesen Link. Das Programm kann hier heruntergeladen werden.</p><p>Foto: UHH, TU Dortmund, UDE, ehs</p>NAGR-fakew-10027739-production2021-10-24T22:00:00ZVeranstaltungsreihe "Aufbrüche in der Pädagogik: 1890-1930"<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/10050811/aufbrueche-733x414-e10558391a37cbe49a428d1c957c8045ddb647c5.jpg" /><p>Die AG 8. Mai EW lädt herzlich ein zur Veranstaltungsreihe „Aufbrüche in der Pädagogik: 1890-1930“ im Wintersemester 2021/22. Sie besteht aus acht öffentlichen Vorträgen, die dienstags zwischen 18 und 20 Uhr im Anna-Siemsen-Hörsaal (Von-Melle-Park 8) stattfinden.</p>
<p>In der Veranstaltungsreihe werden demokratische, progressive und egalitäre Erziehungs- und Bildungskonzepte, -ansätze und -bewegungen, inkl. ihrer zentralen Vertreterinnen und Vertreter, aus der national wie international äußerst ertragreichen Zeit von etwa 1890 bis 1930 in den Blick genommen und ihre Relevanz für heute diskutiert. Es sollen Beiträge aus allgemeiner erziehungswissenschaftlicher Perspektive sowie verschiedenen Handlungsfeldern der Pädagogik (Erwachsenenbildung, Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik) in die Debatte gebracht und Konsequenzen für Studium, Lehre und Wissenschaft sowie die (pädagogische) Praxis gezogen werden.</p>
<p>Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe und der AG 8. Mai EW finden sich auf der Veranstaltungsseite.</p>
<p>Die Termine:</p>
<p>26.10. „Auf/Brüche. Pädagogik und die Ambivalenzen der Moderne (1890-1930)“<br>Referentin: Prof. Sylvia Kesper-Biermann (Historische Bildungsforschung)</p>
<p>02.11. „Aufbrüche in der Pädagogik nach dem Ersten Weltkrieg: Die internationale Erziehungsbewegung unter lokaler, regionaler und transnationaler Perspektive“ <br>Referentin: Prof. Christine Mayer (Erziehungs- und bildungswissenschaftliche Grundlagenforschung)</p>
<p>16.11. „Gertrud Hermes und die Schule der Arbeit (Leipziger Richtung in der Erwachsenenbildung)“ <br>Referentin: Prof. Anke Grotlüschen (Erwachsenenbildung)</p>
<p>23.11. „Die Schule der werdenden Gesellschaft und ihre Didaktik am Beispiel der Karl-Marx-Schule Berlin-Neukölln 1929-1933“ <br>Referent: Prof. Tilman Grammes (Didaktik sozialwissenschaftlicher Fächer)</p>
<p>07.12. „Neue Bahnen – Ein Versuch, mit Pädagogik in ein neues Zeitalter aufzubrechen“ <br>Referentin: Prof. Ingrid Lohmann (Ideen- und Sozialgeschichte der Erziehung/ Historische Bildungsforschung)</p>
<p>14.12. „Expressive Befreiung oder romantizistischer Antiintellektualismus? Die ästhetisch orientierenden Teilströmungen der „Reformpädagogik“ als ambivalente Symptome zwischen Emanzipation und Regression“<br>Referent: Patrick Pahner (Musikpädagogik)</p>
04.01. „‘Ich fordere Dich, weil ich Dich achte!‘ – A. S. Makarenkos Kollektiverziehung“<br>Referentin: Christiane Mettlau (Pädagogik bei Behinderung und Benachteiligung)
<p>18.01. „Eduard Heimann - Ein Klassiker für die Pädagogik?“<br>Referent: Prof. Helmut Richter (Sozialpädagogik/Außerschulische Kinder- und Jugendbildung)</p>
<p>Foto: Archiv der Arbeiterjugendbewegung, Fotosammlung 2/43 & 2/45</p>NAGR-fakew-9998730-production2021-10-18T22:00:00ZWie kann religiöse Bildung in einer heterogenen Gesellschaft aussehen?<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9998821/knauth-733x414-30971cf56065f2133e073b51324434c0c716f648.jpg" /><p>Die Fakultät für Erziehungswissenschaft darf Thorsten Knauth als neuen Professor begrüßen. Seit Oktober hat er eine Professur für die Didaktik der evangelischen Religion inne. Im Gespräch erzählt er von seinem Weg nach Hamburg, welche Fragen zu religiöser Bildung in einer vielfach heterogenen Gesellschaft in seinem Forschungs-Fokus stehen und was er innerhalb der Lehre erreichen möchte.</p>
Ihr Weg als Wissenschaftler in fünf Sätzen?
<p>Nach meinem Studium (Evangelische Theologie, Germanistik und Erziehungswissenschaft) habe ich an der Universität Hamburg zum Thema Religionsunterricht und Dialog promoviert und anschließend als wissenschaftlicher Assistent im Arbeitsbereich Religionspädagogik der Fakultät für Erziehungswissenschaft gearbeitet. Dort habe ich mich auch mit einer Studie zur Religionspädagogik der 1968er Jahre („Problemorientierter Religionsunterricht“) habilitiert. Es folgten Vertretungsprofessuren an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (C4 Allgemeine Pädagogik) und der Universität zu Köln (C4 Religionspädagogik und Systematische Theologie), bevor ich für die Arbeit in einem großen Europäischen Forschungsprojekt zu Religion und Dialog im Bildungswesen (REDCo) nach Hamburg zurückkehrte. Ein Ruf auf die Professur für Evangelische Theologie/Religionspädagogik (W3) führte mich dann an die Universität Duisburg-Essen, an der ich außerdem die Arbeitsstelle interreligiöses Lernen leitete, die dem Lehrstuhl für Religionspädagogik angegliedert war.</p>
Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung, an die Uni Hamburg zu kommen?
<p>Hamburg geht einen bundesweit, aber auch international beachteten Weg eines von mehreren Religionsgemeinschaften gemeinsam verantworteten, dialogisch und interreligiös ausgerichteten Religionsunterrichts. Die Aufgabe, eine damit verbundene mehrperspektivisch angelegte Religionslehrer*innenbildung mitzugestalten und Möglichkeiten wie Grenzen des „Religionsunterrichts für alle“ an den Schulen forschend zu untersuchen, ist sehr reizvoll, zumal ich während meiner Hamburger Promotions- und Habilitationszeit die Anfänge zu einem dialogischen Religionsunterricht mit verfolgt habe und auch später in weiteren empirischen Projekten den Hamburger Religionsunterricht mit anderen Organisationsformen – auf nationaler wie europäischer Ebene – verglichen habe. Ebenfalls schätze ich die besonderen Möglichkeiten, die sich aus der Verankerung der Religionspädagogik in der Fakultät für Erziehungswissenschaft ergeben. Ich freue mich darauf, mich mit Kolleg*innen über erziehungswissenschaftliche, bildungstheoretische, schulpädagogische und fachdidaktische Fragen einer heterogenitätsfähigen Lehrer*innenbildung auszutauschen.</p>
An welchen Forschungsthemen arbeiten Sie derzeit?
<p>Es gibt einen Dauerbrenner, der unter verschiedenen Aspekten in Forschungsprojekten immer wieder eine Rolle gespielt hat und auch in der kommenden Zeit mein Interesse am Hamburger Religionsunterricht leiten wird: Wie ist dialogisches religionsbezogenes Lernen unter den Bedingungen von Heterogenität möglich? Dabei geht es nicht allein um religiöse und weltanschauliche Orientierungen, sondern auch um Gender, Dis/Ability und den sozio-ökonomischen Status. Hierzu habe ich sowohl in Hamburg als auch in Essen empirisch geforscht und konzeptionell gearbeitet, zuletzt in den beiden vom BMBF geförderten Projekten „Religion und Dialog in modernen Gesellschaften“ (ReDi)und „Professionalisierung für Vielfalt in der Lehrer*innenbildung“ (ProViel). In einem Forschungsnetzwerk arbeite ich – zusammen mit Kolleg*innen verschiedener Universitäten – an konzeptionellen, curricularen und didaktischen Themen einer inklusiven Religionspädagogik der Vielfalt (www.inrev.de) . Zurzeit beschäftigt mich – im Rahmen eines laufenden empirischen Projektes zur Schul- und Unterrichtsforschung (Religion, Armut, Migration an Schulen [RAMSch]) – besonders die Frage von religiöser Bildung in Kontexten von sozio-ökonomischer Benachteiligung.</p>
Was erwarten Sie von den Studierenden und von sich selbst innerhalb der Lehre?
<p>Lust, Neugier und eine gleichermaßen offene wie kritische Haltung, die im Themenfeld von Religion und Religionspädagogik liegenden Fragen, Antworten und Perspektiven zu erschließen und in den Dialog zu bringen.</p>
Zu welchen aktuellen gesellschaftlichen Themen oder Herausforderungen möchten Sie Ihre wissenschaftliche Expertise beitragen (und wie)?
<p>Wie religiöse und ethische Bildung in einer postsäkularen Migrationsgesellschaft zu gestalten ist, wird zukünftig kein Randthema mehr sein, sondern führt mitten in die Frage nach dem, was Gesellschaften zusammenhält. Religionsunterricht und Religionspädagogik in Hamburg können einen Beitrag zur Diskussion dieser Frage leisten.</p>
Welches ist Ihr Lieblingsort in Hamburg?
<p>Das hängt von Stimmungen und Bedürfnissen ab. Wenn es trubelig sein soll, genieße ich die Abende in den bekannten Vierteln. Gerne würde ich auch mal wieder auf der Gegengerade ein Heimspiel von St. Pauli oder ein Konzert in der Fabrik verfolgen. Wenn es aber ruhig und still sein soll, kenne ich in Hamburg Orte, die Lieblingsplätze nur sein können, wenn sie ein bisschen geheim bleiben.</p>
Vielen Dank für das Gespräch!<p>Foto: UDE</p>NAGR-fakew-9998306-production2021-10-13T22:00:00ZWie gelingt gesellschaftliche Teilhabe?<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9998290/holger-schoneville-733x414-488c4eb0fc1d24d6e89937912748e0b80f7cc50c.jpg" /><p>Prof. Dr. Holger Schoneville ist von der Technischen Universität Dortmund nach Hamburg gekommen und hat an der Fakultät für Erziehungswissenschaft eine Professur für „Sozialpädagogik“ angetreten. Im Interview erzählt er von seinen Forschungsschwerpunkten zu Jugendlichen im öffentlichen Raum, Armut und den Bedingungen für gesellschaftliche Teilhabe.</p>
Ihr Weg als Wissenschaftler in fünf Sätzen?
<p>Meine Begeisterung für die Wissenschaft wurde eher überraschend geweckt. Einer meiner Professor:innen hat mich am Anfang meines Studiums gefragt, ob ich als studentische Hilfskraft die Anmeldung und den Empfang bei einer Tagung organisieren könne. Der Job ging nur ein paar Stunden und danach konnte ich zwei Tagen den Vorträgen zuhören. Ich habe kaum was verstanden, aber war total davon begeistert – das war eine echte Bildungserfahrung und rückblickend wohl auch so etwas wie eine Initialzündung. Danach kamen dann Stipendien, Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Kassel und Dortmund, Vertretungen von Professuren in Wuppertal und Essen, Auslandsaufenthalte in Großbritannien, Brasilien sowie den USA und jetzt das großartige Angebot, die Professur hier in Hamburg anzutreten.</p>
Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung, an die Uni Hamburg zu kommen?
<p>Die Sozialpädagogik in Hamburg ist inhaltlich stark und traditionsreich sowie in einer insgesamt renommierten erziehungswissenschaftlichen Fakultät verortet. Das erscheint mir als genau das richtige Umfeld für meine Arbeiten und ich erhoffe mir zahlreiche Möglichkeiten des Austauschs und der Zusammenarbeit.</p>
An welchen Forschungsthemen arbeiten Sie derzeit?
<p>In einem meiner Forschungsschwerpunkte untersuche ich die Frage, wie Jugendliche private und öffentliche Räume erleben und durch Nutzung aneignen und welche Rolle soziale Ungleichheit dabei spielt. Startpunkt meines Interesses ist die Beobachtung, dass die Teilhabe von Jugendlichen im öffentlichen Raum mindestens widersprüchlich ist: Während sie in Bezug auf die Gestaltung öffentlicher Räume als marginalisiert erscheinen und jugendliche Freizeiträume zunehmend umkämpft sind, kann man zugleich beobachten, dass es beispielsweise subkulturellen Jugendgruppen und auch politischen Jugendbewegungen immer wieder gelingt, öffentliche Räume für sich zu gewinnen. In einer kleineren Studie gemeinsam mit Architekt:innen aus London beispielsweise haben wir kürzlich Jugendliche mit narrativen Interviews befragt, wie sie öffentliche Räume nutzen und wahrnehmen. In gewisser Weise schließe ich damit an Arbeiten an, die in Hamburg bereits Tradition haben und mit dem Namen von Martha Muchow verbunden sind.</p>
<p>Ein zweiter thematischer Schwerpunkt liegt in der Fortentwicklung sozialpädagogischer Armutsforschung. Armut verstehe ich dabei nicht nur als Mangel an Geld, sondern darüber hinaus als komplexe Lebenswirklichkeit, die mit umfassenden Einschränkungen der Verwirklichungsmöglichkeiten einhergeht. Für mich stehen dabei insbesondere die Menschen selbst im Zentrum. Mit sogenannten subjekttheoretischen und anerkennungstheoretischen Ansätzen lässt sich Armut daraufhin untersuchen, ob und in welcher Weise sie als Missachtung wirkt. Im Kern interessiert mich also die Frage, was es mit den Menschen macht, wenn sie in einem reichen Land, wie der Bundesrepublik Deutschland, unter Bedingungen leben, die wir als Armut bezeichnen.</p>
<p>Darüber hinaus beschäftige ich mich als Teil dieser Armutsforschung mit den gesellschaftlichen Hilfsangeboten, die im weiten Feld der Sozialen Arbeit auf Armutsphänomene reagieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf alternativen Armutshilfen, wie wir sie in Tafeln, Suppenküchen, Kleiderkammern und Sozialkaufhäusern vorfinden können. Gemeinsam mit Kolleg:innen gehe ich davon aus, dass sich hier ein neues Feld der Hilfe etabliert hat, dass auf Ehrenamtlichkeit und Spenden basiert, auf die es jedoch keine rechtlichen Ansprüche gibt. Wir bezeichnen dieses Phänomen als "neue Mitleidsökonomie". Mich interessiert dabei vor allem, was die Entstehung und Etablierung der neuen Mitleidsökonomie mit dem wohlfahrtsstaatlichen Arrangement insgesamt macht.</p>
<p>In diesen Schwerpunkten gibt es sehr gute Anknüpfungsmöglichkeiten zu den Forschungen zu Ungleichheitsverhältnissen und Benachteiligung in der Fakultät für Erziehungswissenschaft.</p>
Zu welchen aktuellen gesellschaftlichen Themen oder Herausforderungen möchten Sie Ihre wissenschaftliche Expertise beitragen (und wie)?
<p>Es geht um grundlegende gesellschaftliche Fragen: Was brauchen Menschen um an unseren modernen Gesellschaften teilzuhaben, welche Ressourcen benötigen sie, wie müssen Institutionen gestaltet werden und welche Bildungsangebote können sie darin unterstützen? In diesen Fragen stecken Herausforderungen, die gerade in Bezug auf Kinder und Jugendliche immer aktuell sind. Aber auch vor dem Hintergrund, dass wir in unserer Gesellschaft heute mit einer sich weiter verfestigten Ungleichheit zu tun haben und ein großer Teil von Menschen in Armutslagen lebt, ist für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen eine zentrale Herausforderung. Das sind Themen, zu denen ich gerne meine Expertise einbringen möchte.</p>
Was erwarten Sie von den Studierenden und von sich selbst innerhalb der Lehre?
<p>Universitäre Veranstaltungen sind für mich immer Einladungen an die Studierenden, sich gemeinsam zentrale Themen anzueignen. Insofern geht es also auch in der universitären Lehre um Bildungsprozesse. In meinem Fall können dies Theorien oder auch empirische Erkenntnisse sein, mit denen wir uns zentrale sozialpädagogische Fragen erschließen können. Ich freue mich darüber, wenn Studierende diese Einladung annehmen und mit ihren Ideen und Fragen die Veranstaltungen mitprägen.</p>
Worauf freuen Sie sich in Hamburg?
<p>Besonders freue ich mich auf den inhaltlichen Diskurs. Gemeinsam mit den Kolleg:innen und Studierenden konstruktiv um zentrale Fragen des Fachs zu ringen, das ist für mich ein wichtiger Teil von Wissenschaft. Ich hoffe sehr, dass das bald auch wieder mehr persönlich geht. Und ansonsten, freue ich mich zum Start auf ein Bier mit Blick auf die Elbe.</p>
Vielen Dank für das Gespräch!<p>Foto: privat</p>NAGR-fakew-9994911-production2021-10-11T22:00:00ZForschungszentrum LiDS gegründet<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9994891/lids-bild-733x414-41b660fa04c8de87b4e648ae0fae06722099f2b5.jpg" /><p>Nach Zustimmung des Fakultätsrates im September ist die Profilinitiative „Literacy in Diversity Settings“ (LiDS) der Fakultät für Erziehungswissenschaft zu einem fakultären Forschungszentrum LiDS geworden. Führende Forscherinnen und Forscher der Erziehungswissenschaft der Uni Hamburg setzen sich hier mit Fragen zu nachhaltiger Bildung im Kontext sprachlicher Diversität auseinander. Die heutige Gesellschaft ist von der Koexistenz verschiedener Sprachen und Sprachvarietäten geprägt. Für alle Mitglieder der Gesellschaft ist es daher wichtig, über möglichst vielfältige sprachliche Fähigkeiten zu verfügen, um ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe zu erhöhen. Auftrag der Bildung ist es, diese diversen sprachlichen Fähigkeiten zu unterstützen und zu fördern.</p>
<p>Das neu gegründete Forschungszentrum hat zum Ziel, bildungsrelevante Konsequenzen sprachlicher Diversität zu identifizieren und so wissenschaftlich tragfähige Grundlagen für die Gestaltung der Bildungspraxis anzubieten. In drei Schwerpunkten wird diesem Ziel nachgegangen: I. Sprachliche Bildung im Lebensverlauf; II. Sprachliche Bildung, Multilingualität und Multimodalität und III. Sprachliche Bildung in der fachlichen Bildung.</p>
<p>Vielfältige Forschungsprojekte mit internationaler Beteiligung, interdisziplinärer und interfakultärer Austausch sowie die Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses gehören zu den Tätigkeitsfeldern des Forschungszentrums.</p>
<p>LiDS bleibt wie bisher als universitäre Profilinitiative an der Fakultät verankert. Die Gründung des Forschungszentrums ermöglicht darüber hinaus eine noch engere Kooperation auch mit externen Partnerinnen und Partnern und fördert die Sichtbarkeit der Bildungsforschung und ihre Beiträge zur Bildungspraxis.</p>
<p> </p>
<p>Ansprechperson: <br> Dr. Katharina Ackermann<br> Mail: katharina.ackermann@uni-hamburg.de</p><p>Foto: UHH</p>NAGR-fakew-9970616-production2021-10-06T22:00:00ZDer Campus lebt wieder!<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9970664/eingang-fakultaet-studierende-733x414-ff42e1be745d603f37236ee73f5a29416859c609.jpg" /><p>Endlich: Stimmengewirr, junge Menschen, Student:innen im Gespräch beim Kaffee – es kehrt wieder Leben zurück auf den Campus. Viele Grüppchen an Erstsemester:innen erkunden mit ihren Tutor:innen der Orientierungseinheit (OE) derzeit die Gebäude und das Gelände der Uni. Dabei ist nicht nur für die über 700 Erstsemester:innen der Fakultät das Universitätsleben vor Ort und in Präsenz neu. Auch Student:innen aus dem zweiten und dritten Semester, die wegen der Corona-Pandemie die letzten drei Semester fast ausschließlich digital studierten, freuen sich jetzt auf das wiederkehrende Uni-Leben und Präsenzveranstaltungen. </p>
<p>Khullat und Armin sind neu im Studiengang Erziehungs- und Bildungswissenschaft und bisher zufrieden mit der OE. „Ich bin echt dankbar, dass die OE da ist. Gerade für die ganzen Kurs-Anmeldungen und um neue Leute kennenzulernen, ist es super“, sagt Khullat und Armin stimmt zu: „Bisher läuft es gut. Ich habe sehr gehofft, dass der Studienstart in Präsenz stattfindet. Ich bin gerade erst neu hergezogen und freue mich, neue Kontakte knüpfen zu können.“ Auch die Tutor:innen in den OE-Gruppen und am Infotisch sind glücklich mit dem bisherigen Verlauf der Woche – die Tutorien sind aufgeteilt in Vor- und Nachmittagsschichten, in Präsenz- und Digitalgruppen und dadurch kleiner. „Die Gruppen laufen sehr gut, viele Fragen und Anliegen können dort schon geklärt werden. Spezifischere Fragen und individuelle Anliegen besprechen wir hier“, erzählen Helen und andere Tutor:innen vom Infotisch. Alle wichtigen Informationen zum Ablauf der Orientierungseinheit und dem Studienstart finden sich auch auf dem OE-Blog. </p>
<p>Wenn es nach der Orientierungswoche mit den ersten Lehrveranstaltungen losgeht, erwartet die Studierenden ein Semester in hybrider Lehre. Während ein Teil der Vorlesungen und Seminare noch digital stattfinden, kann der andere Teil nun wieder als Präsenzlehre angeboten werden. Für die Teilnahme benötigen die Studierenden den Campus-Pass, mit dem die Uni die 3G-Regelung umsetzt.<br> Auch die Martha-Muchow-Bibliothek ist wieder geöffnet und bietet derzeit 250 Arbeitsplätze an. </p>
<p>Die Fakultät für Erziehungswissenschaft heißt alle Neuankömmlinge und Rückkehrenden herzlich willkommen und wünscht einen guten Start in das neue Semester! </p><p>Foto: UHH/Müller</p>NAGR-fakew-9930944-production2021-09-27T22:00:00ZNachruf auf Prof. Dr. Horst Scarbath<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9930927/nachruf-horst-scarbath-563ae59b0c9a64710293f13593a24a8d525bfc76.jpg" /><p>Horst Scarbath ist am 17. September 2021 im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war von 1970 bis 2003 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Fakultät für Erziehungswissenschaft.</p>
<p>Wir erinnern an unseren geschätzten Kollegen mit einer Laudatio, die sein ehemaliger Assistent Prof. Dr. Helmut Richter zur Emeritierung von Horst Scarbath gehalten hat. Sie stammt aus dem Buch "Helmut Richter, Hans-Joachim Plewig (Hrsg.) (2005): DIALOGISCHES VERSTEHEN. Festschrift zur Emeritierung von Horst Scarbath. Peter Lang: Frankfurt am Main". Den Text stellt der Arbeitsbereich Sozialpädagogik unter https://www.ew.uni-hamburg.de/einrichtungen/ew2/sozialpaedagogik/files/helmut-richter-laudatio-zur-emeritierung-scarbath-als-nachruf-27-9-21.pdf zur Verfügung.</p><p>Foto: UHH/EW</p>NAGR-fakew-9900537-production2021-09-21T22:00:00ZBericht Hamburg International Summer School zu "Language Diversity"<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9900407/icons-733x414-konferenz-fdabf57fffaf8722410e89a3151bc76cd701ca56.png" /><p>Die "Hamburg International Summer School" fand in diesem Jahr im Juli digital statt. Unter dem Thema "Language Education, Diversity and Social Participation" ist sie Teil des Next Generation Network “Social participation across generations in linguistically diverse societies – risks and chances in times of crises”. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun Ländern arbeiteten gemeinsam mit Lehrenden aus Sydney, Shanghai, Indianapolis, Brussels, Strasbourg und Hamburg an verschiedenen aktuellen Fragestellungen rund um sprachliche Diversität. In Kooperation mit der Macquarie University in Sydney und der Fudan University in Shanghai wurde die Summer School von der Universität Hamburg ausgerichtet.</p>
<p>Einen Nachbericht der Summer School in englischer Sprache können Sie hier finden. Der nächste Workshop des Next Generation Networks findet im Dezember statt.</p><p>Foto: UHH</p>NAGR-fakew-9900435-production2021-09-21T22:00:00ZAbschlusstagung des ScoRe-Projektes<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9900477/score-abschlusstagung-856c23233c8aa11f4b3e39b6d73f2e4e4d3ad999.png" /><p>Das Projekt SCoRe (SCoRe – Videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit: Student Crowd Research) wird seine Ergebnisse im Oktober auf einer Abschlusstagung vorstellen. Am Verbundprojekt sind von der Universität Hamburg Prof. Dr. Gabi Reinmann und ihr Team beteiligt. Das Forschungsprojekt SCoRe ist ausgerichtet auf die Gestaltung eines digitalen Bildungsraums für die forschungsorientierte Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit, unter Nutzung des Mediums Video. </p>
<p>Die Abschlusstagung wird von der Universität Bremen ausgerichtet und findet am 14. und 15. Oktober 2021 statt. Sie wird aufgrund der gegenwärtigen Pandemiebedingungen im Online-Format durchgeführt. Das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter folgendem Link: https://scoreforschung.com/abschlusstagung-score/</p>
<p>SCoRe wurde als "Forschungsprojekt des Monats" vorgestellt - die Präsentation finden Sie hier.</p><p>Foto: SCoRe</p>NAGR-fakew-9893730-production2021-09-20T22:00:00ZNachhaltige Wirtschaft, Künstliche Intelligenz und Eye-Tracking<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9893842/berding-733x414-49b1ca7cf0a1980cde720bf64f162b3f13317e10.png" /><p>Die Fakultät für Erziehungswissenschaft darf Florian Berding als neuen Professor begrüßen. Seit September hat er eine Professur für Wirtschaftspädagogik am Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (IBW) inne. Im Gespräch erzählt er von seinem Weg nach Hamburg, welche Rolle KI und Eye-Tracking in seiner Forschung spielen und was er innerhalb der Lehre erreichen möchte.</p>
Ihr Weg als Wissenschaftler in fünf Sätzen?
<p>Der erste große Teil meiner wissenschaftlichen Ausbildung hat an der Universität Oldenburg stattgefunden. Dort habe ich Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkten Rechnungswesen, Controlling und Steuern sowie mit dem Nebenfach Mathematik studiert. An der Universität Oldenburg wurde ich sowohl mit Auszeichnung der Anna-Magull-Stiftung promoviert als auch mit Auszeichnung der Käthe und Ulrich Pleiß-Stiftung habilitiert. Im Semester vor meinem Antritt an der Universität Hamburg war ich als W3-Professor für Wirtschaftswissenschaften und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten tätig.</p>
Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung, an die Uni Hamburg zu kommen?
<p>Die Universität Hamburg zeichnet sich durch exzellente Forschung und Forschungsmöglichkeiten aus, insbesondere auch im Bereich des Klimawandels und den Gestaltungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Gesellschaft. Hieran kann ich mit meinem eigenen Forschungsschwerpunkten anknüpfen. Attraktiv finde ich auch, dass alle beruflichen Fachrichtungen für das Lehramt an berufsbildenden Schulen am Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik vertreten sind und es enge Kooperationen mit der zweiten Phase der Lehrerbildung sowie mit der Praxis gibt.</p>
An welchen Forschungsthemen arbeiten Sie derzeit?
<p>Aktuell arbeite ich daran, neue Entwicklungen zum nachhaltigen Wirtschaften und der Digitalisierung der Berufswelt für Lehr-Lern-Prozesse im Rechnungswesen und Controlling nutzbar zu machen. Hierzu greife ich vor allem auch auf Ansätze der Mathematikdidaktik zurück. Zudem arbeite ich an der Erforschung von Lehr-Lern-Prozessen zu nachhaltigen Innovationen in Unternehmen und habe hier an Projekten mitgearbeitet, wie z. B. dem aus Mitteln des BMBF geförderten Modellversuch InnoNE vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), der auch von der UNESCO ausgezeichnet wurde.</p>
<p>Weitere Forschungsprojekte von mir zielen darauf ab, mittels künstlicher Intelligenz schriftliche fixierte Kommunikationsinhalte (z. B. aus Texten, Schülerlösungen oder Schulbüchern) für personalisierte Lehr-Lern-Prozesse nutzbar zu machen. Zielgruppen sind bislang Schülerinnen und Schülern an berufsbildenden Schulen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen sowie Studierende. In den nächsten Monaten wird hierzu eine Lernplattform entstehen, die sowohl für die Forschung als auch für die Lehre verwendet werden kann. Bei der Erforschung der dazugehörigen Lern-Prozesse greife ich auf sogenannte „Eye-Tracking-Systeme“ (das Nachverfolgen von Augenbewegungen) zurück und werde dafür ein Labor am IBW einrichten.</p>
Was erwarten Sie von den Studierenden und von sich selbst innerhalb der Lehre?
<p>In der Lehre möchte ich das Thema Nachhaltigkeit konsequent in die Lehrveranstaltungen integrieren. Zum einen aus der gesellschaftlichen Notwendigkeit heraus, zum anderen weil die Lehramtsstudierenden als angehende Lehrkräfte genau diese Inhalte später selber über Lehr-Lern-Prozesse gestalten sollen. Zudem möchte ich das Studium durch den Einsatz künstlicher Intelligenz für die Studierenden personalisierter und individueller gestalten.</p>
Zu welchen aktuellen gesellschaftlichen Themen oder Herausforderungen möchten Sie Ihre wissenschaftliche Expertise beitragen (und wie)?
<p>Mit meinen Arbeiten möchte ich klarerweise einen Beitrag zu einer nachhaltigen Transformation leisten. Aber das ist nicht alles. Es geht mir auch darum Studierende dazu zu befähigen, wirtschaftliche Phänomene zu durchleuchten, damit sie sich eigenständig ein Urteil bilden können, und es ihnen zu ermöglichen, eine offene, aber auch kritische Haltung für neue technologische Trends zu entwickeln. In diesem Sinne zielen meine Arbeiten auch darauf ab, einen kritischen und innovativen Unternehmergeist zu fördern. </p>
Womit verbringen Sie Ihre Freizeit?
<p>Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich liebe Fahrrad fahren, Wandern und Live-Musik (z. B. Barock, True Metal, Symphonic Metal, Folk, Irish Music usw.).</p>
Vielen Dank für das Gespräch!<p>Foto: privat</p>NAGR-fakew-9814042-production2021-09-16T22:00:00ZNachruf auf Prof. Dr. Gerhard H. Duismann<img width="293" height="165" style="float:left" src="https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakew/9814025/nachruf-gerhard-h-duismann-18c960a9fd4adebd928940266102c416dda6baed.png" /><p>Die Fakultät für Erziehungswissenschaft hat einen geschätzten Kollegen verloren.</p>
<p>Das ehemalige Mitglied Prof. Dr. Rolf Oberliesen erinnert an Herrn Prof. Duismann in folgendem Nachruf:</p>
<p> „Am 2. August 2021 einen Tag vor seinem achtzigsten Geburtstag verstarb unser Kollege Gerhard H. Duismann, der seit 1993 Mitglied unserer Fakultät war.</p>
<p>Gerhard H. Duismann stammte aus dem Ruhrgebiet, wo er nach Tischlerlehre und Berufstätigkeit über den zweiten Bildungsweg das Lehramtsstudium für Volksschulen und Sonderschulen an der Universität Dortmund aufnahm. Nach zehn Jahren Lehrtätigkeit studierte er an der Universität Oldenburg, promovierte dort und wirkte am Aufbau der einphasigen Lehrerausbildung mit. Von hier aus wechselte er für fünf Jahre in die Lehrerfortbildung des Landesinstitutes für Curriculumentwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen in Soest. 1993 folgte er dem Ruf auf die vakante Professur „Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Technikdidaktik“ an die Universität Hamburg.</p>
<p>Seine Forschungs- und Entwicklungsarbeit fundierte in einem kritisch-konstruktiven Konzept einer Technischen Bildung als Allgemeinbildung für alle Heranwachsenden. Schwerpunkt war hierin die Untersuchung der Vermittlung von Gestaltungskompetenz, verstanden als historisch-genetisches Lernen, das sich sowohl stringent theoretisch begründete als auch in schulischer Praxis zu realisieren galt. 2005 würdigte das Institut für Arbeitslehre an der Universität Potsdam in einem Sammelband zu 25 Jahren historisch-genetischem Lernen seine persönliche Lebensleistung: „Arbeit und Technik verstehen - Zukunft gestalten.“</p>
<p>Der relativ neue Bildungsbereich einer arbeitsorientierten Technischen Bildung und seine sehr dynamische Entwicklung seit den 1970er Jahren spiegelt sich in der fachverbandspolitischen Arbeit von Gerhard H. Duismann durch die Mitbegründung der Fachgesellschaft GATWU (Arbeit, Wirtschaft, Technik im Unterricht e.V.) und der Mitgestaltung im Dialog von Forschung, Lehre und Schulpraxis bis in 2010er Jahre. Gerhard H. Duismann war in dieser Zeit gestaltend an vielen Fachtagungen an verschiedenen Tagungs- und Kongressorten beteiligt und veröffentlichte entsprechende Publikationen, auch als Betreuer von Sammelbänden und Kongressberichten.</p>
<p>Ein bedeutender Kernbereich seiner Arbeit war in dieser Fachgesellschaft die Leitung der „AG Technikgeschichte“, die durch ihn profiliert sich über viele Jahre in Fachkreisen in der gesamten Bundesrepublik einen Namen machte. Unter seiner Moderation entstand eine fachliche Kommunikations- und Interessenkultur zum historisch-genetischen Lernen als Forschungs- und Lehrbereich, die in gemeinsamer Arbeit mit Kolleginnen und Kollegen mit spezifischen Schwerpunkten bis in die Nachbarländer wie Norwegen, Schweiz, Russland, Polen und der DDR ausstrahlte.</p>
<p>Viele Jahre war er engagierter Mitherausgeber der Zeitschrift "Technik - Arbeiten und Lernen" (bis zu deren Auflösung), auch mit vielen eigenen weiterführenden Beiträgen zu einer emanzipatorischen Technischen Bildung für Lehrende der verschiedenen Schulformen.</p>
<p>Die Fakultät für Erziehungswissenschaft verliert einen in der Verbindung von universitärer akademischer Forschung und Lehre und der Praxis von Schule und Unterricht bedeutend engagierten und verankerten Kollegen.“</p>
<p> </p>
<p>Die Fakultät für Erziehungswissenschaft wird Herrn Prof. Dr. Gerhard H. Duismann ein ehrendes Andenken bewahren.</p><p>Foto: UHH/EW</p>