Über PhyDiv
Das Aufwachsen mit mehr als einer Sprache ist für immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland Realität – insbesondere in Großstädten und urbanen Räumen. In Hamburg zum Beispiel wachsen rund 45 % der Schüler:innen mehrsprachig auf. In den Schulen ist ein breites Spektrum von Spracherfahrungen vertreten: von Einsprachigkeit in einer anderen Sprache als Deutsch (z.B. bei Kindern, die erst kürzlich neu zugewandert sind) bis zur entfalteten Lese- und Schreibfähigkeit im Deutschen und weiteren Sprachen. Sprachliche Diversität ist damit eine grundlegende Voraussetzung für schulisches Lehren und Lernen.
Diese Situation war der Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt "Physikunterricht im Kontext sprachlicher Diversität" (PhyDiv). Im Mittelpunkt stand die Entwicklung und Erprobung von Unterrichtsansätzen, die die sprachliche Zusammensetzung von Lerngruppen gezielt berücksichtigen. Am Beispiel des Fachs Physik wurde untersucht, ob – und unter welchen Bedingungen – sich der fachliche Lernerfolg von Schüler:innen verbessern lässt, wenn Sprache im Fachunterricht explizit und systematsich berücksichtigt wird. Genauer gesagt wurde geprüft, inwiefern die Förderung bildungssprachlicher Kompetenzen im Deutschen und der zusätzliche Einbezug mehrsprachiger Ressourcen das fachliche Verständnis und die Motivation der Schüler:innen im Physikunterricht beeinflussen können.
Das Projekt trägt sowohl zur theoretischen Fundierung als auch zur praktischen Weiterentwicklung eines sprachbewussten Physikunterrichts in sprachlich heterogenen Klassen bei und liefert konkrete Impulse für die Unterrichtsgestaltung.
PhyDiv ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Didaktik der Physik und der Interkulturellen und International Vergleichenden Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.
Das Projekt wurde von Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (Projektnummer 445350182)
Projektlaufzeit: 2021-2024