Wissenstransfer
Die Erziehungswissenschaft forscht zu einem breiten Spektrum bildungsbezogener Themen und versucht, mit Erkenntnissen aus der Forschung Lösungen zu finden und damit in enger Kooperation mit der Bildungspraxis einen Beitrag zu Veränderungen zu leisten und zu bewirken. Durch langfristige Kooperationen und vielfältige Projekte mit Akteurinnen und Akteuren aus der Bildungspraxis sowie aus Gesellschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft tragen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät zu Wissenstransfer und Bildungsinnovationen bei. Transfer bedeutet hierbei oft einen gemeinsamen (Forschungs-) Prozess von Wissenschaft und Praxispartnerinnen und -partnern, von dem alle Seiten profitieren. Darüber hinaus findet Transfer in Form von Weiterbildungen, Entwicklung von Test- und Diagnoseinstrumenten, Evaluationen, Beratungen, Materialien, Workshops, Fachtagen, Handreichungen, Projekten, Expertisen, Medienarbeit und vielfältigen weiteren Formen statt.
Die wichtigsten Felder für Transfer-Aktivitäten sind:
- Wissenstransfer für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte durch Weiterbildung, Dialog und praxisnahe Publikationen
- Wissenschaftliche Beratung und Begleitung bei der Weiterentwicklung von Institutionen (Bildungsträger, Einrichtungen, Schulen, Verbände, ...)
- Wissenschaftliche Beratung und Begleitung von bildungspolitischen Akteuren und Strukturen (Bildungsadministration, politische Entscheidungsträger, Behörden, Fachverbände, Arbeitskreise, …)
- Kultur und Gesellschaft (Projekte mit Kulturinstitutionen sowie Wissenschaftskommunikation für die breite Öffentlichkeit durch Projekte, Vorträge und digitale Formate)
Wissenstransfer und enge Kooperation mit der Praxis werden darüber hinaus auch in die Lehre eingebunden, beispielsweise in Forschungswerkstätten, Seminaren in Kooperation mit Praxispartner*innen oder weiteren Lehr-Forschungs-Projekten. Die enge Verzahnung von wissenschaftlichem Studium und Praxis-Ausbildung in allen Lehrämtern ist wesentlich für den „Transfer über Köpfe“ durch die Studierenden.
Transferformate und Netzwerke werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Wissenstransfer zwischen Bildungsforschung und Bildungspraxis
Dem Feld der Bildung kommt eine zentrale gesellschaftliche Rolle zu. Die Fakultät für Erziehungswissenschaft sieht sich in der Verantwortung, Akteur*innen aus der Bildungspraxis einen Dialog über Orientierungen, Wissen und Lösungsansätze anbieten zu können. Viele Erziehungswissenschaftler*innen arbeiten über lange Zeiträume hinweg intensiv mit Praxispartner*innen in Forschungsprojekten zusammen, innerhalb derer vielfältige und sich entwickelnde Transferaktivitäten realisiert werden. Transfer muss dabei nachhaltig angelegt sein: Die Veränderung institutioneller Strukturen, Inhalte von Curricula, Interaktionen in Bildungskontexten, Bildungssysteme oder Einstellungen und Diskurse sind langfristige Prozesse unter komplexen Bedingungen. Und neue gesellschaftliche Herausforderungen erfordern umfassende, differenzierte Reaktionen und Antworten – auch in Form neuer Forschungsthemen und -bedarfe. Langfristige Beziehungen zu Kooperationspartner*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Netzwerken ermöglichen Transfer über punktuelle Impulse hinaus als nachhaltigen Beitrag der Forschung innerhalb der Gesellschaft.
Netzwerk in der Region
Durch langjährige Kooperationen ist der erziehungswissenschaftliche Transfer neben vielen überregionalen Aktivitäten ebenso gut regional verankert: Kooperationen bestehen mit vielen verschiedenen Akteur*innen aus Hamburger Schulen (Grundschulen, weiterführende Schulen und Berufsschulen), Einrichtungen der Jugendarbeit, Akteur*innen aus der Sozialen Arbeit, Institutionen im Kulturbereich, Hamburger Weiterbildungseinrichtungen, Kindertagesstätten, Trägern und Verbänden, Verwaltungseinrichtungen und Beratungseinrichtungen. Auch Projekte mit Schüler*innen zur Förderung von Fähigkeiten zählen zu den zentralen, teilweise auch institutionell fest verankerten Aktivitäten.
In der folgenden Abbildung sind die zentralen Säulen erziehungswissenschaftlicher Transfer-Aktivitäten mit ihren Themenfeldern, Zielgruppen und Formaten übersichtlich dargestellt (vorläufige Systematisierung):
Die Fakultät für Erziehungswissenschaft hat 2019 einen intensiven Prozess zur Sichtbarmachung, Profilierung und Weiterentwicklung der bestehenden Transfer-Aktivitäten begonnen. In diesem Rahmen haben folgende Aktivitäten stattgefunden:
- Transfer-Workshop 1 (Dezember 2019)
- Ausbau der systematischen Kooperation mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI)
- Transfer-Workshop 2 (Mai 2020)
- Vermehrte Antragstellung in transferbezogenen Förderprogrammen (ExStra-Fonds, Call4Transfer, Wirkung hoch 100)
- Workshop Wissenschaftskommunikation/Wissenstransfer für Promovierende und Postdocs der Fakultät (August 2020)
- Transfer-Workshop 3 mit Prof. Dr. Christiane Spiel (Universität Wien) und Prof. Dr. Wolfgang Beywl (FH Nordwestschweiz) (Oktober 2020)
Wenn Sie Fragen zu bestehenden Transfer-Aktivitäten haben oder an einer Kooperation interessiert sind, kontaktieren Sie uns gern:
Claus Krieger(ProdekanatForschung.ew"AT"uni-hamburg.de), Prodekan für Forschung, Nachwuchsförderung und Internationalisierung
Bente Gießelmann(bente.giesselmann"AT"uni-hamburg.de), Referentin für Wissenschaftskommunikation und Transfer
Einen Einblick in die gesellschaftliche Relevanz aktueller Forschungsprojekte gibt die Serie „Forschungsprojekt des Monats“.