Das Projekt

Die Digitale Lernlandschaft ist ein strategisches Entwicklungsprojekt der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Ziel ist es, die strukturellen Voraussetzungen für zukunftsorientierte Lehre im digitalen Wandel zu gestalten – architektonisch, technisch und didaktisch. Im Fokus stehen die Anforderungen einer sich dynamisch verändernden Hochschullandschaft: Wie können Räume Lernprozesse unterstützen? Welche Bedingungen brauchen Lehrende und Studierende, um neue Formate zu erproben? Und wie gelingt die strategische Entwicklung solcher Räume in partizipativen, agilen Prozessen? Die folgenden Abschnitte zeigen, welche Herausforderungen das Projekt adressiert, welche Ziele verfolgt werden, wie der Prozess gestaltet wurde und welche konkreten Ergebnisse bislang entstanden sind.

Herausforderungen & Ziele

Der Raum selbst wird zum Thema – nicht als reine Infrastruktur, sondern als Mitgestalter von Bildung. Der Entwicklungsprozess ist Kommunikationsanlass und Motor für Veränderungen – über die reine Bedarfserhebung hinaus.

Projektziele

• Entwicklung eines flexiblen, reversiblen und modularen Raumkonzepts
• Partizipative Einbindung aller relevanten Stakeholder
• Agiles Prototyping für iterative Feedbackschleifen und nachhaltige Umsetzung

Vorgehensweise

In einer partizipativen Phase 0 wurden Vision, Ziele und Anforderungen gemeinsam mit Lehrenden entwickelt.

Konzeptentwicklung

• Workshops zur Konzeptklärung, Bedarfsanalyse und Entwicklung konkreter Nutzungsszenarien („Use Cases of Today & Tomorrow“)
• Bedarfsplanung inklusive Moodboards, funktionaler Anforderungen und Zonierung
• Architektonische Machbarkeitsstudie durch das Büro Kinzo mit Fokus auf reversibles Raumdesign und technische Anpassungsfähigkeit

Ergebnisse

Prozessebene

• Entwicklung eines Templates für bedarfsgerechte Lernraumplanung
• Etablierung strukturierter Prozesse im Anforderungsmanagement
• Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Fakultät, Bauabteilung und Campusentwicklung

Raumentwicklung

• Differenzierte Zonierung: Communication Space, Speakers’ Corner, Collaborative Learning Lab, Think Tank, Maker Space
• Drei architektonische Raumvarianten – eine davon wird aktuell weiterentwickelt

Erkenntnisse

Die Entwicklung der Lernlandschaft zeigt: ein Raum ist mehr als eine Hülle – er ist ein strategisches Medium, das Lernkultur prägt. Die enge Zusammenarbeit mit Lehrenden war entscheidend, um Anforderungen aus der Lehre mit architektonischen Lösungen zu verbinden.

Der Slogan „Environment is the silent curriculum“ bringt es auf den Punkt: Räume wirken leise, aber wirksam. Sie beeinflussen, wie wir kommunizieren, arbeiten und lernen.

Der Slogan entstand im Rahmen des Liquid Campus Manifesto, einem Positionspapier von Christos Chantzaras, Christina Schwalbe und Julius Othmer. Es lädt dazu ein, Raumentwicklung an Hochschulen als agile, partizipative Prozesse zu gestalten – als strategische Hochschulentwicklung. Das Manifest ist ein Ergebnis der gemeinsamen Arbeit in der Community of Practice „Zukunftsorientierte Lernräume“, gefördert durch Stifterverband und Dieter-Schwarz-Stiftung.

Ausblick

Der nächste Schritt ist die bauliche Umsetzung der Raumhülle, gefolgt von technischer Ausstattung und Möblierung. Die Nutzung wird fortlaufend evaluiert, angepasst und weiterentwickelt. Die Digitale Lernlandschaft soll langfristig als Modellraum für weitere Lehr- und Lernräume dienen – an der Universität Hamburg und darüber hinaus.