Vorträge
Fachvorträge
Sie finden hier Informationen und Materialien zu verschiedenen Fachvorträgen in chronologischer Reihenfolge.
International PIAAC Conference GESIS Mannheim
Anlässlich der Veröffentlichung der PIAAC Daten zum vergangenen Jahreswechsel und der sich anschließenden intensiven wissenschaftlichen Beschäftigung mit den Daten des zweiten PIAAC Cycles fand in Mannheim die International PIAAC Research Conference statt (rund 150 gemeldete Teilnehmende). Klaus Buddeberg präsentierte unter dem Titel "Financial Practices of Vulnerable Subgroups" Ergebnisse bezogen auf finanzielle Praktiken die sich entweder auf eher alltägliche Aktivitäten beziehen lassen, oder aber einen eher langfristigen, strategischen Charakter tragen. Eine der daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen unterstützt die Argumentation von Jean Lave aus dem Jahre 1988, die von einer genderspezifischen Aufgabenteilung im Money management ausgeht, wobei das "small money" als eine eher weibliche, das "big money" hingegen als eine eher männliche Domäne sozial konstruiert wird.
Literatur:
Lave, Jean (1988): Cognition in practice. Mind, mathematics, and culture in everyday life. Cambridge, New York: Cambridge University Press.
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Brown-Bag-Lecture
18. September 2025
Numeralität und finanzielle Praktiken verschiedener Bevölkerungsgruppen – ein Überblick auf Basis der PIAAC Studie
Das Meta-Vorhaben zum Förderschwerpunkt META-FIN hat seine Reihe von Brown-Bag-Lectures gestartet. Den Auftakt machte das Projekt "Finanzielle Praktiken von Erwachsenen". Klaus Buddeberg und Johanna Husting stellten ausgewählte Ergebnisse der PIAAC -Studie zur alltagsmathematischen Kompetenz und zu finanziellen Alltagspraktiken verschiedener Bevölkerungsgruppen vor.
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Sektionstagung Erwachsenbildung
Koblenz, 15. September 2025
Finanzielle Praktiken von Erwachsenen in angespannten ökonomischen Situationen
Vom 15. bis 17. September 2025 fand am Institut für Pädagogik der Universität Koblenz die Jahrestagung der Sektion Erwachsenenbildung der DGfE statt. Unter dem Motto „SPIELräume“ standen Fragen im Zentrum, wie Handlungsspielräume in der Erwachsenenbildung entstehen, genutzt oder eingeschränkt werden und welche Rolle dabei gesellschaftliche Rahmenbedingungen, institutionelle Strukturen und individuelle Möglichkeiten spielen.
In diesem Rahmen präsentierte Klaus Buddeberg einen Beitrag, der sich mit den finanziellen Praktiken von Erwachsenen in ökonomisch angespannten Situationen – ergo mit geringen finanziellen Spielräumen – auseinandersetzte. Aufbauend auf Daten der aktuellen PIAAC-Studie wurden die Alltagsstrategien verschiedener Bevölkerungsgruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht. Die Analyse griff den Forschungsstand zur Kompetenzdiskussion auf, wonach domänenspezifische Kompetenzen eng mit alltäglichen und beruflichen Praktiken verbunden sind. Während internationale Kompetenzforschung immer wieder auf geringe financial literacy von Frauen (gegenüber Männern) und von Zugewanderten (gegenüber Erwachsenen ohne eigene Migrationsgeschichte) hinweist, zeigt die Untersuchung finanzbezogener Alltagspraktiken für beide Gruppen keine auffälligen Unterschiede. Folgt man der Definition, nach der sich financial Literacy aus financial knowledge, financial attitude und financial behavior zusammensetzt, so lässt sich hieraus ein Hinweis ableiten, dass das geringeres Finanzwissen, das in Vergleichsstudien für manche Bevölkerungsgruppen gemessen wird, nicht mit einem auffällig passiven Finanzverhalten einhergehen muss.
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European Conference on Educational Research (ECER)
Belgrad, 9. September 2025
Financial Practices of Adults in strained economic situations
In jedem Jahr richtet im Herbst die European Educational Research Association (EERA) die European Conference on Educational Research (ECER) aus. Die Konferenz mit rund 2.600 Teilnehmenden fand in diesem Jahr in Belgrad statt und fiel damit in die Zeit langanhaltender Proteste von Studierenden. Die Konferenz stand unter dem Titel: “Charting the Way Forward: Education, Research, Potentials and Perspectives”.
Anlässlich der Tagung waren die Teilnehmenden aus Deutschland zu einem Empfang der deutschen Botschaft eingeladen. Dort wurde die Rolle einer freien Wissenschaft und einer liberalen Gesellschaft für den Weg Serbiens in die Europäische Union deutlich betont.
Klaus Buddeberg stellte in einem Fachpanel des Netzwerks „Social Justice“ zum Thema „Discrimination in Education“ einen Beitrag von ihm selbst, Anke Grotlüschen und Johanna Husting vor. Es wurde in der Gesamtdiskussion des Panels deutlich, dass arme Menschen deutlichen Diskriminierungen ausgesetzt sind.
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Weltalphabetisierungstag
Hamburg, 8. September 2025
Jedes Jahr am 8. September begeht die UNESCO den bereits 1967 ins Leben gerufenen World Literacy Day – den Welttag der Alphabetisierung oder kurz den Weltalphatag. In Hamburg richteten die Hamburger Volkshochschule und die Universität Hamburg einen Tag mit Workshops, einem Fachvortrag von Prof. Dr. Anke Grotlüschen und einer Podiumsdiskussion zu aktuellen Themen und Fragen zu Alphabetisierung und Grundbildung aus.
Aus dem Forschungsprojekt „Finanzielle Alltagspraktiken von Erwachsenen“ stellten Johanna Husting und Klaus Buddeberg in einem Forum mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Administration und Anbietern von Grundbildung aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen Projektergebnisse vor und unterzogen die quantitativen Ergebnisse einem fundierten Praxistest.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich gerade Erwachsene mit geringem zur Verfügung stehenden Einkommen sehr häufig mit alltäglichen Finanzfragen auseinandersetzen. Das betrifft weniger strategische Finanzentscheidungen, die in der Initiative Finanzbildung der FDP Minister:innen in der Ampelregierung im Zentrum stehen, sondern das ganz alltägliche Abwägen etwa beim Einkaufen „kann und soll ich mir das leisten?“.
Der Workshop machte deutlich, dass es in der Auseinandersetzung mit der Finanzbildungsstrategie auch immer wieder darum gehen muss, den Aspekt der Grundkompetenzen, also der Finanziellen Grundbildung in den Fokus zu rücken.
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Webinar des UIL zu Financial Literacy
Hamburg, 2. Juli 2025
Im Juli 2025 präsentierte Klaus Buddeberg im Rahmen eines Webinars des UIL einen Vortrag zum Thema Financial Literacy for Adults: Some Research Insights.
Anstatt Ländervergleiche zu ziehen, legt die Forschung nahe, den Fokus auf Unterschiede bei Financial Literacy von Erwachsenen zwischen sozialen Gruppen innerhalb von Ländern zu richten. Diese Perspektive eröffnet die Möglichkeit, gezieltere Maßnahmen in der Erwachsenenbildung zu entwickeln.
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Jahrestagung des European Basic Skills Network
Brüssel, 19. Juni 2025
Im Juni 2025 hielt Klaus Buddeberg auf der EBSN-Konferenz in Brüssel einen Vortrag zum Thema Financial Practices of Adultes in Strained Economic Situations und gab damit einen Einblick in die ersten Forschungsergebnisse.
Entgegen häufig geäußerter Stereotype sind Erwachsene in angespannten finanziellen Lagen (z.B. Arbeitslose) nicht passiv, wenn es darum geht, ihre finanzielle Lage zu beobachten. Vielmehr kalkulieren sie besonders häufig Preise, Kosten und Budgets. Dieser Befund auf Basis des ersten PIAAC Cycles (Grotlüschen et al., 2019) kann nun auf Basis des zweiten Cycles bestätigt werden - auch im Ländervergleich.
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Grotlüschen, Anke; Buddeberg, Klaus; Redmer, Alina; Ansen, Harald; Dannath, Jesper (2019): Vulnerable Subgroups and Numeracy Practices: How Poverty, Debt, and Unemployment Relate to Everyday Numeracy Practices. In: Adult Education Quarterly 69 (4), S. 251–270. DOI: 10.1177/0741713619841132