DissertationBiliteralität - Eine Studie zu literaten Strukturen in Sprachproben von Jugendlichen im Deutschen und im Russischen
1. Januar 2015, von Judith Keinath

Foto: Waxmann
Jule Böhmer
Diese interdisziplinär angelegte erziehungswissenschaftlich-linguistische Studie untersucht die sprachlichen Fähigkeiten bilingualer Jugendlicher im Deutschen und Russischen im Bereich literater Strukturen. Während der Fokus zahlreicher Studien zu Zweisprachigkeit auf oraten Strukturen (sprachliche Register mit Strukturen der Mündlichkeit) lag, stehen in „Biliteralität“ literate Strukturen (sprachliche Register mit schriftsprachlichen Strukturen) im Mittelpunkt. Jule Böhmer untersucht, inwieweit bilinguale Jugendliche über biliterale Fähigkeiten verfügen, also literate Strukturen in zwei Sprachen rezipieren und produzieren können. Hierfür wurden Sprachdaten im Deutschen und Russischen mit qualitativen und quantitativen Analyseverfahren ausgewertet. Der rezeptive und produktive Umgang mit sprachlichen Registern, denen literate Strukturen immanent sind, hat insofern große Bedeutung, da er eine Grundlage für Bildungserfolg darstellt und somit über gesellschaftliche Teilhabe entscheidet.
Autoreninfo
Jule Böhmer, Dr. phil., hat Russisch und Geographie auf Lehramt in Dresden, Tomsk und Hamburg studiert. Von 2008 bis 2012 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet sie als Lehrerin in Hamburg. Ihr Forschungsinteresse liegt auf Biliteralität und Herkunftssprachen in Theorie und Praxis.
2015, Münster/New York u.a.: Waxmann, Mehrsprachigkeit / Multilingualism, Band 39, ISBN 978-3-8309-3187-4
Dissertation betreut von Ingrid Gogolin