Metavorhaben "Integration durch Bildung"
Das Metavorhaben „Migration, Integration und Teilhabe an Bildung" (MetaIntBil) begleitet die Förderlinie "Integration durch Bildung" des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Forschung in dieser Förderlinie ist Teil des Rahmenprogramms Empirische Bildungsforschung. In der Förderlinie werden 20 Verbundprojekte unterstützt, die sich mit verschiedenen Facetten des Themas Integration durch Bildung befassen. Gemeinsam ist ihnen, dass in allen beteiligten Projekten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis von Beginn an zusammenarbeiten. Dies ist auch im Metavorhaben der Fall.
Hintergrund
Bildungsnachteile für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind in der Bildungsforschung eindrücklich nachgewiesen. Benachteiligt sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozio-ökonomisch schlechtgestellten Familien. Mädchen und junge Frauen sind auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt und in ein selbstbestimmtes Erwachsenenleben besonders oft mit hohen Hürden konfrontiert. Diese Hindernisse müssen sie überwinden, um ihre Begabungen entwickeln und bessere Bildungserfolge erreichen zu können. Eine Voraussetzung dafür ist es, dass die Entwicklung von Stärken und Fähigkeiten der Heranwachsenden durch entsprechende Bildungsangebote unterstützt wird. Ideen dazu werden in der Förderlinie entwickelt, erprobt und überprüft.
Fragestellung
Das Metavorhaben begleitet die Forschungsprojekte, die in der Förderlinie finanziert werden. Die Projekte widmen sich jeweils einem von zwei Schwerpunkten: 1) Forschung und Transfer zu Bildungsangeboten und Empowerment für Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte; 2) Forschung und Transfer zur Stärkung des diversitätssensiblen Handlungswissens im Bildungssystem. Das Metavorhaben übernimmt eine Brückenfunktion, indem es beide Themen zusammenführt und mithilfe eines partizipations- und transferorientierten Forschungsansatzes bearbeitet. Es identifiziert für die Förderlinie insgesamt relevante Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis und bündelt die in den Einzelprojekten erzielten Erkenntnisse und Erfahrungen.
Kooperationspartner
Das Metavorhaben wird gemeinsam von vier Teilprojekten umgesetzt. Die Verbundkoordination wird in einem Teilprojekt an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg verantwortet. Eine Kartierung des Feldes und Forschungssynthesen werden von einem Teilprojekt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Verfügung gestellt. Ein Teilprojekt zur Wissenschaftskommunikation wird von Bildung & Begabung gemeinnützige GmbH Bonn verantwortet.
Das vierte Teilprojekt ist Aufgabe der Universität Hamburg. Hier wird zum einen die Frage bearbeitet, welche Aspekte der migrations- und genderbezogenen Herausforderungen an Integration aus Sicht der Praxis besonderes Gewicht haben. In Analysen entsprechender Publikationen werden Themen herausgearbeitet, zu denen bereits reichhaltige Forschungsergebnisse vorliegen, die jedoch in der Praxis bislang weniger Aufmerksamkeit erfahren. In Ergänzung dazu wird ermittelt, zu welchen Themen aus Sicht der Praxis dringender, bisher nicht bearbeiteter Forschungsbedarf besteht. Zum anderen geht es im Hamburger Teilprojekt darum, internationale Erkenntnisse und Modelle erfolgreicher Ansätze der Integration durch Bildung zu identifizieren und für die Weiterentwicklung im hiesigen Kontext aufzubereiten.
Ziele
Das Metavorhaben zielt insgesamt darauf, Erfahrungen und Wissen über die Erkenntnisse aus den einzelnen Projekten in der Förderlinie hinaus zu gewinnen. Es unterstützt zudem die beteiligten Projekte, zum Beispiel durch Angebote, die zur Vernetzung der Akteure aus Forschung und Praxis und zum Dialog zwischen den Beteiligten beitragen. Besonderes Anliegen der Forschung im Schwerpunkt ist es, dass Transfermaßnahmen bereits Teil des Forschungsprozesses sind. Das Metavorhaben macht ressourcen- und potenzialorientierte Angebote, die dazu beitragen, dass dies gelingt. Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen des Metavorhabens tragen dazu bei, dass ein Gesamtbild erfolgreicher Ansätze der Integration durch Bildung im Kontext von Diversität entsteht.
Projektleitung der Teilprojekte:
- Prof. Dr. Dr. h.c. Annette Scheunpflug, Allgemeine Pädagogik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Verbundkoordination)
- Prof. Dr. Stephan Kröner & Dr. Lisa Birnbaum, Empirische Bildungsforschung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Forschungssynthesen)
- Prof. Dr. Elke Völmicke, Bildung & Begabung gemeinnützige GmbH Bonn (Wissenschaftskommunikation)
- Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin, Universität Hamburg, Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft
Wissenschaftliche Mitarbeit und Kontakt MetaIntBil Hamburg:
Das Projekt ist Teil des Forschungsschwerpunkts Literacy in Diversity Settings an der Universität Hamburg.
Detaillierte Informationen zum Metavorhaben und den einzelnen geförderten Projekten finden Sie auf der MetaIntBil-Website und auf Instagram.
Laufzeit:
Oktober 2024 – Dezember 2027
Drittmittelgeber:
Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Kofinanziert im Rahmen des ESF-Plus (Förderkennzeichen: 66INT11101)