Frischer Wind bei LiDS: Vorstellung unserer neuen Sprecherinnen
23. April 2025

Foto: Larissa Cosyns
Im April 2025, dem Monat des Aufbruchs und der Erneuerung, beginnt auch in unserem Forschungszentrum LiDS eine neue Phase. LiDS freut sich bekannt zu geben, dass Alexander-von-Humboldt-Professorin Ingrid Piller nun offiziell die Rolle der Sprecherin von LiDS übernimmt. Dabei wird sie tatkräftig unterstützt von den stellvertretenden Sprecherinnen Ingrid Gogolin und Claudia Kulmus. Wir müssen uns jedoch nicht von unserer ehemaligen Sprecherin Barbara Hänel-Faulhaber verabschieden. Sie bleibt LiDS als Mitglied verbunden und bereichert weiterhin die Fakultät für Erziehungswissenschaft in ihrer Rolle als Prodekanin für Forschung und akademische Karrierewege.
Mit dem folgenden Interview, geführt von Larissa Cosyns, der LiDS-Koordinatorin, freuen wir uns, unsere neuen Sprecherinnen vorzustellen, damit Ihr sie ein bisschen besser kennenlernen könnt. Wir sind alle gespannt auf den frischen Wind sowie die innovativen Ideen, die sie in unser Forschungszentrum LiDS einbringen werden!
Was hat euch dazu bewegt Sprecherinnen des Forschungszentrums LiDS zu werden?
Als Sprecherinnen des Forschungszentrums LiDS an der Universität Hamburg sind wir Teil eines etablierten und starken Teams, das seit Jahrzehnten herausragende Beiträge zur sprachlichen Bildung in der Migrationsgesellschaft erbringt. Dieses Forschungszentrum aktiv mitzugestalten ist uns sowohl Ehre als auch Verantwortung. Unser Fokus liegt klar auf sprachlicher Bildung in unserer diversen Gesellschaft. Natürlich wollen wir auch eigene Akzente setzen, wie z.B. den Blick auf den gesamten Lebenslauf, einschließlich des Alters, zu stärken. Es ist für uns eine Freude und Bereicherung, die dynamische Entwicklung des LiDS-Forschungszentrums weiter voranzutreiben und Verantwortung zu übernehmen.
Worauf seid ihr am meisten gespannt in eurer Rolle als Sprecherinnen des Forschungszentrums LiDS?
Wir freuen uns besonders auf die gute Zusammenarbeit und die spannenden Forschungs-ansätze, die sich daraus ergeben. Wir sind neugierig darauf, die Anliegen von LiDS innerhalb einer Exzellenzuni voranzutreiben, hin zum Potentialbereich. Dabei freuen wir uns auf die Entwicklung von inhaltlichen Synergien, die oftmals unvorhergesehen auftauchen können. Ganz besonders möchten wir neue Themen und Inhalte für die Forschung erschließen und die tollen Entwicklungschancen nutzen, die uns durch die Alexander-von-Humboldt-Professur und die vertiefte Partnerschaft mit der Macquarie University geboten werden.
Welche Visionen und Ziele verfolgt ihr für das Forschungszentrum LiDS in den nächsten Jahren?
Für das Forschungszentrum LiDS haben wir in den kommenden Jahren eine klare Vision: Wir möchten den Antrag auf ein internationales Graduiertenkolleg in Zusammenarbeit mit der Macquarie University zum Thema „Next Generation Literacies“ vorantreiben. Wir möchten inhaltliche Profilierungen weiterentwickeln und Early Career Researchers stärker fördern. Diese Aspekte sind zudem zentrale Elemente des Potenzialbereichs, den wir gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fakultäten konsolidieren werden.
5 schnelle Fragen & Antworten
1. Sprachliche Diversität bedeutet für mich:
IP: Einfach normal, aber ideologisch überfrachtet. Dieser Dialektik geht das Team von Language on the Move seit 2009 nach.
CK: Horizonterweiterung (in der Forschung und im Leben)
IGo: ja, normal im wirklichen Leben – aber wir müssen uns noch Mühe geben, dass das auch allgemein anerkannt und entspannt betrachtet wird.
2. Ich lese gerade:
IP: Ich bin seit meiner Kindheit eine „Leseratte.“ Letztes Jahr habe ich 69 Bücher gelesen und über Artikel und andere Kurzformen habe ich nicht mal Buch geführt. Zum Thema „New Literacies“ lese ich momentan The Anxious Generation: How the Great Rewiring of Childhood Is Causing an Epidemic of Mental Illness von Jonathan Haidt.
CK: Arno Geiger. Der alte König in seinem Exil. Ein wunderbares kleines Büchlein über die Beziehung zu einem an Demenz erkrankten Vater.
IGo: In meiner Freizeit lese ich mit großem Vergnügen Krimis oder Fantasy-Romane, zuletzt von Philip K. Dick „The Man in the High Castle“. Eine kurze Lektüre daneben, aber für mein Weltverständnis wichtig war das Essay von Seyla Benhabib: Kosmopolitismus im Wandel. Es ist vor Kurzem erschienen im Mandelbaum Verlag.
3. Aktuell arbeite ich an:
IP: Wie immer an zu vielen Projekten gleichzeitig. Vorrang haben die Etablierung des Humboldt-Professur-Teams zu „Linguistic Diversity and Social Participation across the Lifespan” und mehrere Promotionsprojekte, die ich noch an der Macquarie University betreue. Nach Life in a New Language, das 2024 bei Oxford University Press erschienen ist, ist mein nächstes größeres Schreibprojekt ein Buch über Sprache und Migration für Cambridge University Press.
CK: Oben auf liegt gerade der Start unseres Verbundprojekts “Under Pressure - Literalität und Diskriminierung”, hier bauen wir gerade das Projektteam auf.
IGo: … einem Kooperationsprojekt zum Thema „Integration durch Bildung“, in dem wir unter anderem versuchen, Forschungsergebnisse zusammen mit Expertinnen aus der Praxis so aufzubereiten, dass sie auch von Personen im Praxisfeld mit Interesse wahrgenommen werden.
4. Diese:r Wissenschaftler:in hat mich geprägt:
IP: We stand on the shoulders of giants – wenn ich eine Person nennen würde, würde ich soviele andere vernachlässigen. In diesen drei Nachrufen habe ich aber über drei Wissenschaftler geschrieben, die mich sehr geprägt haben (alphabetisch geordnet): Michael Clyne, Erwin Koller, und Hans Sauer.
CK: Die Schultern der Riesen teile ich ohnehin für die Forschung, und auch in meiner individuellen Laufbahn sind mittlerweile viele Menschen auf ganz unterschiedliche Weise für mich wichtig geworden.
IGo: Besonders geprägt hat mich eine Arbeitsweise, die ich in meiner frühen wissenschaftlichen Laufbahn kennenlernen durfte – nämlich die vertrauensvolle Zusammenarbeit in einem Team, in dem jede Stimme ernst genommen wurde, aber zugleich alle dafür offen waren, ihren Standpunkt zu revidieren. Und das in aller Freundschaft.
5. Mein Tipp für erholsame Pausen bei der Arbeit:
IP: Bewegung! Spazieren gehen, Laufen, ins Fitnessstudio, oder wenigstens einmal die Treppe rauf und runter.
CK: Einmal „um den Block“ spazieren (wahlweise zur Alster).
IGo: Ich bin nicht so ein sportlicher Typ – an einem schönen, sonnigen Platz sitzen, etwas Gutes speisen und trinken und mich nett unterhalten, das ist eher was für mich