Demokratiebildung
Unser fachlicher Schwerpunkt: Demokratiebildung in Kinder- und Jugendhilfe und Kommune
Wo und wie wird Mensch Demokrat_in? (Helmut Richter) Diese Frage bildet den Kern unseres fachlichen Schwerpunktes „Demokratiebildung“. Dabei gehen wir davon aus, dass Demokratie aktiv angeeignet werden muss. Mit z.B. Dewey, Bernfeld und Korczak, meinen wir, dass das durch die konkrete Praxis von Demokratie in pädagogischen Organisationen, demokratischen Vereinen und in kommunaler Lebenswelt geschehen kann und soll. Da Demokratie selbsttätig angeeignet werden muss, verstehen wir sie auch als Thema der Selbstbildung (besonders von Kindern und Jugendlichen) und kommen so zum Begriff der Demokratiebildung. Damit solche Partizipation nicht von der Willkür oder Gnade der Erwachsenen bzw. Fachkräfte abhängt, schlagen wir vor, Mitentscheidung und Mitverantwortung als Rechte der Kinder und Jugendlichen zu verankern. Solche Rechte haben sie als Mitglieder in demokratisch verfassten Jugendvereinen/Jugendverbänden, und in anderen pädagogischen Organisationen können ihnen Partizipationsrechte durch eine „Verfassungsgebung“ nach dem Modell „Die Kinderstube der Demokratie“ gesichert werden.
Der Arbeitsbereich sieht sich hier besonders in der Hamburger Tradition der hier von Prof. Dr. Helmut Richter entwickelten theoretischen Konzepte der Vereins- und Kommunalpädagogik und dem forschungsmethodischen Ansatz der Handlungspausenforschung. Aktuell widmet sich der AB Sozialpädagogik der Differenzierung der theoretischen Begründungen von Demokratiebildung, der Erforschung ihrer Umsetzung und Wirkung in Kindertageseinrichtungen und Jugendvereinen sowie der Entwicklung von Modellen zur Förderung von Demokratiebildung in Offener Kinder- und Jugendarbeit und der politischen Bildung mit benachteiligten Jugendlichen. Dies geschieht im Rahmen des Forschungsschwerpunkts Partizipation und Bildung der Fakultät (Koordination Demokratiebildung: Lutz Peters).
“The very idea of democracy, the meaning of democracy must be continually explored afresh; it has to be constantly discovered and rediscovered, remade and reorganized; while the political and economic and social institutions in which it is embodied have to be remade and reorganized to meet the changes that are going on in the development of new needs on the part of human beings and new resources for satisfying those needs”. John Dewey: The Challenge of Democracy to Education (1937).