Neues DFG-Projekt zu Forschendem LernenKooperation zwischen Universität Hamburg und Universität Bielefeld
4. Februar 2021
Foto: UHH/Wieding
Der Ansatz des Forschenden Lernens soll Studierenden ermöglichen, die Forschungspraxis innerhalb der Lehre kennenzulernen und selbst umzusetzen. Ein neues DFG-Projekt der Universität Hamburg (Prof. Dr. Angelika Paseka, Fakultät für Erziehungswissenschaft) und der Universität Bielefeld (Dr. Jan-Hendrik Hinzke) erhebt, inwiefern verschiedene Umsetzungen von Forschendem Lernen zur Professionalisierung von Studierenden führen. Das Projekt trägt den Titel „Rekonstruktive Längsschnittstudie zu Professionalisierungsprozessen im Kontext Forschenden Lernens: ein Standortvergleich (ReLieF)“ und läuft von Januar 2021 bis Dezember 2023.
Forschendes Lernen wird in den Hamburger Seminaren der Schulpädagogik und Schulforschung in sogenannten „Forschungswerkstätten“ seit Jahren umgesetzt. Hierbei übernehmen Studierende die Rolle von Forschenden: Durch ein Seminar gerahmt, durchlaufen sie den gesamten Zyklus des Forschungsprozesses von der Entwicklung der Fragestellung über Forschungsdesign, Erhebung und Auswertung bis zur Präsentation der Ergebnisse. Die Forschungsprojekte entstehen dabei in Zusammenarbeit mit interessierten Kontaktschulen. Diese bringen ein Thema oder einen Forschungsbedarf ein, den die Studierenden aufgreifen, erforschen und schließlich die Ergebnisse an die Kontaktschule zurückgeben. So soll Forschendes Lernen dazu führen, dass im Studium im Sinne einer doppelten Professionalisierung neben einer Einübung in die Unterrichtspraxis auch eine Einübung in die Forschungspraxis erfolgt. Es gibt dazu jedoch bisher kaum Forschungsergebnisse.
Im Forschungsprojekt ReLieF wollen die Wissenschaftler*innen nun zwei Standorte vergleichen, in denen Forschendes Lernen unterschiedlich in der Lehre umgesetzt wird. In einer Vorstudie, die vom Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität der UHH (KNU) finanziert wurde, wurde die Methodik bereits entwickelt. „Mit der ReLieF-Studie wollen wir herausfinden, welche Vorstellungen Studierende vom Forschen mitbringen, wie sich ihre Haltung durch das Forschende Lernen verändert und inwiefern diese ‚erlebte Forschung‘ im erziehungswissenschaftlichen Studium zur Professionalisierung beitragen kann“, so Prof. Dr. Angelika Paseka. Diese ‚kollektiven Orientierungen‘ der Studierenden können durch die Längsschnittuntersuchung sowie den Vergleich mit der Universität Bielefeld voraussichtlich besonders gut kontrastiert werden.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.