Veranstaltungsreihe „Antisemitismus und Sozialpädagogik“
1. Oktober 2021

Foto: UHH/Baumann
Gemeinsame Veranstaltungsreihe der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg und der Jüdischen Gemeinde in Hamburg im Wintersemester 2021/22 zum Thema: „Antisemitismus und Sozialpädagogik“
Vorbereitungskreis: Esther Heller (Jüdische Gemeinde Hamburg), Jördis Spengler, Benedikt Sturzenhecker, Laura-Aliki Vesper (alle Arbeitsbereich Sozialpädagogik)
Koordination: Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker und Jördis Spengler, Fakultät für Erziehungswissenschaft
Mail: benedikt.sturzenhecker@uni-hamburg.de , joerdis.spengler@uni-hamburg.de
Gemeinsame Veranstaltungsreihe der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg und der Jüdischen Gemeinde in Hamburg im Wintersemester 2021/22 zum Thema:
„Antisemitismus und Sozialpädagogik“
Sehr geehrte Studierende, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen und sehr geehrte Interessierte,
hiermit möchten wir Sie herzlich einladen, an unserer Veranstaltungsreihe „Antisemitismus und Sozialpädagogik“ teilzunehmen.
Antisemitismus zeigt sich auch im Studium der Erziehungswissenschaft. Nicht durchgängig, aber doch erkennbar, gibt es Abwehr der Thematisierung der Shoa, historische Unkenntnis und Vorurteile und subtil in Israelkritik versteckten Antisemitismus. Es lassen sich Anhaltspunkte für tradierte, wie neue Erscheinungsformen des Antisemitismus finden. Eine gesellschaftskritische Sozialpädagogik, die einen Beitrag zu Demokratiebildung leisten will, kann Antisemitismus, ebenso wie andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nicht hinnehmen. Daraus folgt auch, das historische und aktuelle Verhältnis der (Sozial-) Pädagogik zum Antisemitismus selbstkritisch zu reflektieren und sich zu fragen, wie die Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Sozialpädagogik allgemein und speziell in der Lehre gestärkt werden kann.
Wir freuen uns besonders, die Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hamburg durchzuführen, um zusammen an der Verhütung und Bekämpfung des Antisemitismus mitzuwirken.
Wir wollen uns dem Thema in fünf Veranstaltungen aus unterschiedlicher Perspektive widmen. Im ersten Block mit drei Veranstaltungen geht es um eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen von Antisemitismus innerhalb der (Sozial-) Pädagogik. Der zweite Block widmet sich mit zwei Veranstaltungen der Diskussion von Perspektiven didaktischer Ansätze in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus in Bildungsarbeit und im Hochschulkontext. Die Veranstaltungsreihe findet digital, über Zoom, statt und ist für Studierende der Fakultät, sowie die Interessierte geöffnet. Der abschließende partizipative Workshop findet nach Möglichkeit in Präsenz statt.
Wir freuen uns somit über die Zusagen der folgenden Referent:innen:
Themenblock 1:
Prof. Dr. Micha Brumlik
Für die Auftaktveranstaltung zum Verhältnis und der Kontinuität von Antisemitismus und Pädagogik haben wir Erziehungswissenschaftler und Publizist Prof. Dr. Micha Brumlik eingeladen. Micha Brumlik ist ehemaliger Direktor des Fritz-Bauer-Instituts, emeritierter Professor für „Theorien der Bildung und Erziehung“ an der Goethe Universität Frankfurt und ist seit 2013 Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg. Er zählt zu den renommiertesten Forschern über die Geschichte des Judentums, zeitgenössische jüdische Themen, Theorien der Bildung und Erziehung und Antisemitismus. Weiterhin war er von 1977 - 1981 Assistenzprofessor für Devianzpädagogik an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.
Dr.‘in Katharina Rhein
Die dritte Veranstaltung diskutiert die Anforderungen und Erwartungen einer antisemitis-muskritischen Pädagogik im Schatten der deutschen Erinnerungskultur des postnazistischen Deutschlands, hierzu konnten wir Dr.‘in Katharina Rhein gewinnen. Katharina Rhein ist ehemalige Ko-Leiterin der Forschungsstelle für NS-Pädagogik an der Johann-Wolfgang-von-Goethe Universität in Frankfurt a.M.. Sie war Mitarbeiterin der Bildungsstätte Anne Frank und ist Mitarbeiterin im Hessischen Landesverband deutscher Sinti und Roma. Ihre Forschungsschwerpunkte reichen von Geschichte der Pädagogik in der NS-Zeit, über Erinnerungspolitik und Erziehung nach Auschwitz in der Migrationsgesellschaft zu antisemitismus-, rassismus- und antiziganismuskritischer Pädagogik.
Themenblock 2:
Prof. Dr. Albert Scherr
Prof. Dr. Albert Scherr hat als Soziologe und Sozialpädagoge zu Formen des Antisemitismus geforscht und Vorschläge zur einer antisemitismuskritischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen gemacht. Er befasst sich seit Jahren kontinuierlich mit den gesellschaftlichen Ursachen von Diskriminierung sowie darauf bezogenen Gegenstrategien. Er ist zudem einer der führenden Theoretiker der Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Gerade im Blick auf die Gestaltung einer demokratischen Jugendarbeit fragen wir in der vierten Veranstaltung seine Expertise zu Antisemitismus bei Jugendlichen und Folgen für die Jugend(bildungs)arbeit an.
Jördis Spengler M.Sc. und Fabian Fritz M.A.
Den zweiten Vortrag bildet ein Workshop von Fabian Fritz, M.A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg, Doktorand an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der UHH und Pädagogische Leitung beim Museum für den FC St.Pauli) und Jördis Spengler M.Sc. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Sozialpädagogik der UHH), in dem gemeinsam Möglichkeiten einer kritischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Studium der Sozialpädagogik /Sozialen Arbeit erarbeitet und diskutiert werden sollen.
Leah Carola Czollek
Den Abschluss zum Thema "Kampf gegen Antisemitismus als Aufgabe der Sozialen Arbeit" gestaltet Leah Carola Czollek. Leah Carola Czollek Ist Mitbegründerin und Leiterin des Instituts Social Justice & Radical Diversity, sowie Sozialpädagogin, Supervisorin, Mediatorin und Dozentin an verschiedenen Hochschulen. Leah Carola Czollek beschäftigt sich mit intersektionaler Theoriebildung zu Social Justice und Diversity, Gender/Queer, Antisemitismus, Rechtsextremismus, Interkulturalität, diskriminierungskritische Soziale Arbeit und diskriminierungskritische Beratung in der Sozialen Arbeit.
Organisation:
Themenblock 1: Antisemitismus und (Sozial-)Pädagogik - öffentlich für die Fakultät und eingeladene Interessierte
Dienstag, 19. 10. 2021, 18:00 Uhr (s.t.) per Zoom:
Prof. Dr. Micha Brumlik (Seniorprofessor Universität Frankfurt): „Antisemitismus und Pädagogik“
Mittwoch, 1.12.2021, 18:00 Uhr (s.t.) per Zoom:
Dr.‘in Katharina Rhein: „Antisemitismus im Schatten deutscher Erinnerungskultur“
Themenblock 2: Didaktische Ansätze der Auseinandersetzung mit Antisemitismus in Jugendbildung und im Hochschulkontext- öffentlich für die Fakultät und eingeladene Interessierte
Montag, 10.1.2022, 18:00 Uhr (s.t.) per Zoom:
Prof. Dr. Albert Scherr (PH Freiburg): "Antisemitismus bei Jugendlichen: Ansatzpunkte und konzeptionelle Prinzipien für die Jugend(bildungs)arbeit"
Montag, 17.1.2022, 18:00 (s.t.) (Veranstaltungsort noch offen):
Jördis Spengler M.Sc. (UHH, Arbeitsbereich Sozialpädagogik) und Fabian Fritz M.A. (HAW Hamburg, Promovend am Arbeitsbereich Sozialpädagogik der UHH): „Möglichkeiten einer kritischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Studium der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit“
Mittwoch, 26.1. 2022, 18:00 Uhr (s.t.) per Zoom:
Leah Carola Czollek (Institut Social Justice& Radical Diversity): "Kampf gegen Antisemitismus als Aufgabe der Sozialen Arbeit"
Anmeldung: Bitte melden Sie sich per Mail an via:
joerdis.spengler@uni-hamburg.de
Mit der Anmeldung erhalten Sie dann auch zeitgerecht vor Beginn der Veranstaltungsreihe weitere Informationen zum Zoomlink und möglicherweise zum Ort der letzten Veranstaltung in Präsenz.