Schulpädagogik / Schulforschung
Die Schulpädagogik stellt eine Teildisziplin der Erziehungswissenschaft dar. Sie befasst sich mit allen Dimensionen schulischer Erziehungs- und Bildungsprozesse vor dem Hintergrund institutioneller Voraussetzungen von Schule und gesellschaftlicher Bedingungen. Schulpädagogik in Hamburg trägt in besonderer Weise den Herausforderungen Rechnung, die aktuell an Schule und Lehrpersonen gestellt werden: die Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht unter Berücksichtigung des pädagogischen Umgangs mit Heterogenität.
Lehre im Arbeitsbereich Schulpädagogik & Schulforschung
Unser Lehrangebot richtet sich an Studierende des Lehramts Primar- und Sekundarstufe I, Gymnasium und Sonderpädagogik. Das Lehrangebot für Studierende im Bachelorstudiengang zeichnet sich durch eine starke Vernetzung der Angebote untereinander aus. So gibt es eine zentrale Vorlesung zu Grundfragen der Schulpädagogik und daran anknüpfende Seminare. In den Seminaren erarbeiten sich die Studierenden schulpädagogisches Wissen, lernen dieses kritisch zu reflektieren und anhand von Fallbeispielen zu diskutieren. Darüber hinaus haben die Studierenden in den Seminaren die Gelegenheit, eine eigene Lerneinheit in Kleingruppen eigenständig zu planen, durchzuführen und anschließend mit der Seminarleitung zu reflektieren. Dadurch können sich die Studierenden bereits in einer frühen Phase ihres Lehramtsstudiums mit ihrem Handeln in der Rolle als Lehrende auseinandersetzen. Weitere Angebote im Bachelorstudiengang sowie die Angebote im Masterstudiengang behandeln jeweils spezifische Themen, wobei die Angebote im Masterstudiengang durch eine Ausrichtung auf das Prioritäre Thema Schulentwicklung inhaltlich miteinander verbunden sind. Im Sinne einer nachhaltigen Lehrerbildung setzen wir verstärkt auf forschendes Lernen. Dies gilt für Begleitseminare zum Schulpraktikum im Bachelorstudiengang sowie für Seminare und Forschungswerkstätten im Masterstudiengang. Durch die systematische Bearbeitung von Forschungsfragen in der Schulpraxis können die Studierenden hier ihr Theoriewissen für die Analyse und Gestaltung von pädagogischen Situationen nutzbar machen und gleichzeitig eine selbstreflexive Grundhaltung einüben.
Forschung im Arbeitsbereich Schulpädagogik & Schulforschung
Unsere Forschung bezieht sich im Kern auf die theoretische und empirische Analyse von Schulentwicklungsprozessen. Fragen der Professionsentwicklung und der Unterrichtsentwicklung werden dabei im Kontext der Einzelschule als lernende Organisation bearbeitet. Inhaltlicher Bezugspunkt ist ein verbesserter Umgang mit Heterogenität, der eine zentrale Herausforderung an die Entwicklung der Einzelschule darstellt. In den unterschiedlichen Forschungsprojekten richten wir den Fokus auf die Akteure, Prozesse und Strukturen an der Einzelschule einschließlich erzielter Wirkungen. Diese Forschung wird ergänzt durch Forschungsaktivitäten, die Fragen der Professionalisierung in der Lehrerbildung zum Gegenstand haben. Unsere Expertise erstreckt sich sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Forschungsmethoden. Die Forschungsprojekte werden als LehrerInnen-, SchülerInnen- oder Elternforschung konzipiert. Für die gemeinsame Forschungsarbeit stehen mehrere regelmäßige Forschungs- und Promotionskolloquien zur Verfügung.
Vernetzung & Kooperation
Der Arbeitsbereich legt großen Wert auf Vernetzung und Kooperation. Kooperationsbeziehungen zu verschiedenen Fachdidaktiken der Fakultät und zur Sonderpädagogik ermöglichen es, das Lernen und den Unterricht aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Im Rahmen des ‚Nordverbund Schulbegleitforschung‘ vernetzt sich der Arbeitsbereich mit anderen Hochschulen. Studierende, SchulpraktikerInnen und WissenschaftlerInnen nutzen dieses Netzwerk für die Realisierung und Reflexion praxisbezogener Forschungsprojekte. Im Rahmen der ‚AG Kasuistik in der LehrerInnenbildung‘ wird die Arbeit mit Fällen im Kontext der Lehramtsausbildung diskutiert. Darüber hinaus kooperiert der Arbeitsbereich – im Interesse einer phasenübergreifenden Kooperation – mit dem ‚Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung‘ (LI). Einen großen Stellenwert für die Lehre und die Forschung haben schließlich Kooperationsbeziehungen mit Schulen und mit der Schulpraxis. Unterstützt und gefördert wird diese Vernetzung durch die Arbeitsstelle des Schulverbunds ‚Blick über den Zaun‘, die am Arbeitsbereich Schulpädagogik und Schulforschung angesiedelt ist. Der Schulverbund zielt darauf, den 140 involvierten, reformorientierten Schulen durch Erfahrungsaustausch und wechselseitiges Lernen Schulentwicklung ‚von unten‘ zu ermöglichen. Die Aufgaben der Arbeitsstelle bestehen in der Koordination und konzeptionellen Weiterentwicklung des Schulverbunds. Das schließt die Kooperation zwischen Schulverbund und Universität Hamburg im Bereich der Lehre und Forschung mit ein. Schließlich gibt es Anknüpfungen an die internationale Scientific Community durch die Organisation von Symposien bei zahlreichen ECER‘s (European Conference on Educational Research).