Bewegte Schule
Unter dem Konstrukt Bewegte Schule verstehen wir Aktivitäten während des Schulalltags, die Bewegung in diesen integrieren. Hierbei sind folgende Strukturmerkmale stets mitzudenken: Schulraum, Unterricht, Außerunterrichtliche Angebote sowie Schulorganisation und -entwicklung.
Ansprechpersonen zum Thema “Bewegte Schule/Bewegtes Lernen” im Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport sind: Dr. Katrin Steinvoord und Tjari Klimpki.
Forschung
Forschung zum Themenbereich Bewegte Schule findet oft in sehr engem Austausch mit dem Forschungsfeld statt. Weitere Informationen zu den Forschungsprojekten finden sie im Folgenden:
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Promotionsprojekt: Professionalisierung für Bewegtes Lernen [Arbeitstitel]
Doktorandin: Tjari Klimpki
Betreuung: Prof. Dr. Claus Krieger & Dr. Katrin Steinvoord
Beschreibung:
Bewegtes Lernen umfasst jegliche Arrangements im Fachunterricht, in denen der Lerngegenstand durch eine spezifische Bewegungsaufgabe erschlossen werden soll oder begleitend Bewegung in den Lernprozess integriert wird. Es scheint nicht lediglich für die allgemeine Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen ein gewinnbringendes Konzept zu sein, sondern ebenso für die Qualität des fachlichen Lernens im schulischen Unterricht. Es bleibt die Frage offen, wovon genau es abhängt, dass Angebote des Bewegten Lernens nachhaltig in den Fachunterricht integriert werden, und wie Lehrkräfte hierfür professionalisiert werden können. Dieses Promotionsvorhaben soll Faktoren der nachhaltigen Integration von Bewegtem Lernen in den Unterricht eruieren, mit denen es ermöglicht werden soll, zukünftige Implementationsprozesse individuell zu begleiten und langfristig zu erleichtern. Den zugrundeliegenden Fragestellungen soll mittels einer experimentellen Studie mit Pre-Intervention-Post-Designs mit Follow-Up nachgegangen werden. Hierzu bietet Tjari Klimpki kostenfreie Schul-interne Lehrer:innen-Fortbildungen für Grund- und Stadtteilschulen sowie Gymnasien an. -
Bewegung als Querschnittsthema im Lehramtsstudium in Kooperation mit Unfallkasse Nord
Ansprechpartnerin: Dr. Katrin Steinvoord
Unser übergeordnetes Ziel bei diesem Forschungsprojekt: Wir wollen Bewegung als Querschnittsthema in die Lehramtsausbildung integrieren. Damit dies gelingen kann, evaluieren wir die bereits laufenden Lehrveranstaltungen umfassend und werden hierbei von der Unfallkasse Nord unterstützt. Die Unfallkasse Nord möchte Sicherheit und Gesundheit/Bewegung zu einem festen Bestandteil der frühen und schulischen Bildung machen und anschlussfähige Konzepte guter gesunder Bildungseinrichtungen fördern. Damit das Thema Sicherheit und Gesundheit/Bewegung ein integraler Bestandteil der Schule werden kann arbeiten die Unfallkasse Nord (v. a. Steffi Jarosch und Annika Hölzl) und der Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport der UHH (v. a. Dr. Katrin Steinvoord und Tjari Klimpki) gemeinsam daran, Bewegung als Querschnittsthema in der Lehramtsausbildung weiter voranzubringen.
Lehre
Die Thematik der Bewegten Schule greifen wir auch in mehreren Lehrveranstaltungen auf. Vor allem im freien Wahlbereich der Bachelorstudiengänge werden nach Möglichkeit jedes Semester zwei Seminare angeboten. Die Seminare richten sich explizit an ALLE Lehramtsstudierenden.
Die Thematik der Bewegten Schule wird des Weiteren in der Vorlesung “Sportdidaktik” und in der Ringvorlesung „Reflexion und Integration disziplinärer Perspektiven der Sportwissenschaft“ der Bewegungswissenschaft aufgegriffen.
Gerne betreuen wir auch Abschlussarbeiten in diesem Themenfeld. Kontaktieren sie hierfür bitte: Dr. Katrin Steinvoord oder Tjari Klimpki.
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Bewegung in die Schule bringen - Wie geht das?
Ansprechpartnerin: Dr. Katrin Steinvoord
Die Schule als Bildungsinstitution, in der Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit verbringen, hat eine besondere Verantwortung für die Förderung eines gesunden und bewegungsfreudigen Lebensstils. Das Konzept der „Bewegten Schule“ soll nachhaltig Schüler:innen in Bewegung bringen und dient demnach als Sozialisationsvehikel für die Habitualisierung eines gesunden und bewegten Lebensstils. Schule wird zu einem Ort, an dem Bewegung zum Alltag gehört und in diesen integriert wird. Dies geschieht durch die Einbindung ALLER an dem Lebensraum Schule beteiligten Personen.
Zunächst steht vor allem eine Sensibilisierung der Studierenden für das Thema Bewegung im Fokus. Da in dem Seminar explizit Studierende aller Fachrichtungen angesprochen werden, soll so ein gemeinsames Grundverständnis für die Thematik geschaffen werden. Hiernach gilt es dann, das Konzept der „Bewegten Schule“ näher zu beleuchten. Es geht vor allem darum, wofür Bewegung im Schulalltag gewinnbringend sein kann und welche Begründungsmuster sich hierfür finden lassen. Weitergehend beschäftigen sich die Studierenden dann vor allem mit den verschiedenen Bausteinen der „Bewegten Schule“ und den Möglichkeiten hinsichtlich der Implementierung bei einer immer stärker heterogen werdenden Schülerschaft. Abschließend sind die verschiedenen Strukturmerkmale der „Bewegten Schule“ leitend: Die Studierenden lernen die unterschiedlichen Bereiche des Einsatzes von Bewegung im Schulalltag anhand von exemplarischen Beispielen kennen. -
Bewegung in jedem Fach - Wie geht das?
Ansprechpartnerin: Tjari Klimpki
Bewegung – und damit ist hier nicht notwendig Sport gemeint – wird als essenziell wichtig in der kindlichen und jugendlichen Entwicklung verstanden und sollte deshalb auch im unterrichtlichen Alltag von Schüler:innen eine bedeutsame Rolle spielen. Bewegung kann Kindern und Jugendlichen alternative Zugänge zu fachlichem sowie zu persönlichkeitsbezogenem Lernen ermöglichen.
Deshalb wird jedes Semester ein Seminar zum Bewegten Lernen im Fachunterricht im freien Wahlbereich für alle Lehramtsstudierende im Bachelor angeboten. Das Seminar soll zunächst einen Überblick über die variantenreichen Facetten des Bewegten Lernens geben sowie Begründungsmuster für die Integration von Bewegung in den Fachunterricht liefern. Im Fokus des Seminars steht allerdings das Kennenlernen praktischer Möglichkeiten des Bewegten Lernens. Das übergeordnete Ziel der Konzeption ist es, eine Sammlung von praktischen Möglichkeiten des Bewegten Lernens gemeinsam zu erstellen, die unmittelbar im zukünftigen Unterricht umgesetzt werden können. -
Exekutiven Funktionen: Förderung durch Bewegung und Sport im Schulsetting
Ansprechpartnerin: Dr. Katrin Lehnert
„Exe-was"? Unter den exekutiven Funktionen wird ein Bündel an höheren Hirnfunktionen verstanden, die grundlegend für die Selbstregulation sowie der emotional-sozialen Entwicklung sind. Neben einer entwicklungsbedingten Reifung sind die exekutiven Funktionen sehr gut trainierbar – insbesondere durch Bewegung und Sport. Umso erstaunlicher, dass das mittlerweile aus vielen Studien entstandene Wissen bislang noch wenig in den Schulen bekannt ist bzw. genutzt wird. Wir wollen im Seminar zunächst erarbeiten, was genau unter den exekutiven Funktionen verstanden wird, wie sich diese entwickeln und welche Bedeutung sie für schulisches aber auch soziales Lernen haben. Darüber hinaus schauen wir uns verschiedene Möglichkeiten der bewegungsbezogenen Förderung der exekutiven Funktionen im schulischen Rahmen an. In Kleingruppen geht es dann in die Schulen, um mit der „exekutiven Funktionen"-Brille zu hospitieren oder sich selber einmal an der Umsetzung einer Unterrichtsstunde mit Fokus auf die exekutiven Funktionen auszuprobieren. Unsere in der Praxis gewonnenen Erkenntnisse tragen wir dann in der letzten Blockveranstaltung zusammen und diskutieren diese.
Zertifikat Bewegte Schule
Das Angebot vom Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport richtet sich explizit an ALLE Lehramtsstudierenden (nicht nur mit Fach Sport!) da wir als Fachleute für Bewegungspädagogik, Bewegung im Unterricht und in der Schule als Querschnittsthema ansehen, das in allen Fächern und im Schulleben eine Rolle spielen kann und soll!
Wir bieten eine Besonderheit an: Mit der Wahl zweier der oben genannten Seminare besteht die Möglichkeit, ein von der Universität Hamburg (Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport), dem LI (Landesinstitut für Lehrer:innenbildung und Schulentwicklung) und der BSB – Referat Sport (Behörde für Schule und Berufsbildung) gemeinsam ausgestelltes Zertifikat zu bekommen, welches eine thematische Vertiefung im Themenfeld „Bewegte Schule/Bewegtes Lernen“ belegt.
Transfer
Fortbildungsangebote
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Bewegtes Lernen im Fachunterricht
Ansprechpartnerin: Tjari Klimpki
Die Integration von Bewegung in den schulischen Unterricht kann nicht nur zur allgemeinen Bewegungsförderung der Schüler:innen beitragen, sondern ebenso zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit, der Lernmotivation, zur Entwicklung sozialer Kompetenzen wie auch zur Qualität des fachlichen Lernens. Bewegtes Lernen kann in unterschiedlichsten Formen im Fachunterricht stattfinden.
Ziel dieser Fortbildung soll es sein, eine praktische Sammlung von Implementationsmöglichkeiten kennenzulernen, die die teilnehmenden Lehrkräfte in ihrem Unterricht direkt umsetzen können. Die Fortbildung gibt zunächst einen Überblick über die variantenreichen Facetten des Bewegten Lernens und legt weiterführend Begründungsmuster für die Integration von Bewegung in den Fachunterricht dar. Im Fokus steht allerdings das Kennenlernen praktischer Möglichkeiten des Bewegten Lernens. Die Fortbildung wird zum einen über das LI (siehe TIS-Portal) und zum anderen in individueller Absprache mit den Schulen als SchiLf angeboten. Bei Interesse nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf. Ich freue mich darauf! -
Bewegte Schule starten
Ansprechpartnerin: Dr. Katrin SteinvoordÜber 50 Schulen in Hamburg tragen bereits das Prädikat Bewegte oder Sportbetonte Schule und arbeiten daran, das Lernen und auch ihre Schule als Lern- und Lebensraum bewegter und damit lernförderlicher und gesünder zu gestalten. Dieser Workshop wird gemeinsam vom Arbeitsbereich Bewegung & Sport am Landesinstitut und vom Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg durchgeführt und richtet sich sowohl an Schulleitungen sich in Gründung befindender Schulen als auch an Schulleitungen bereits etablierter Schulen, die mit dem Gedanken spielen, ihre Schule bewegter auszurichten.
In der Veranstaltung werden Ihnen die Grundlagen der Bewegten Schule und die Besonderheiten in Hamburg vermittelt. Außerdem besteht die Gelegenheit, (mit dem eigenen Team) Bewegungspotenziale an der eigenen Schule zu identifizieren und darüber ins Gespräch zu kommen. Damit unterstützt diese Veranstaltung die ersten Schritte einer bewegten Schulentwicklung.
Für weitere Informationen zur Bewegten Schule besuchen Sie gerne die LMS-Seite des Netzwerks für Bewegte und Sportbetonte Schulen in Hamburg.
Fit durch die Schule in Kooperation mit der AOK Rheinland/Hamburg
Ansprechpersonen: Dr. Katrin Steinvoord & Tjari Klimpki
Bei Fit durch die Schule – einer Initiative zur Förderung von Bewegung, Spiel und Sport an Schulen arbeiten wir mit der AOK Rheinland/Hamburg und der BSB (Behörde für Schule und Berufsbildung) zusammen.
Ziel der Initiative ist, dass Schulen bewegungsfördernde Angebote außerhalb des Unterrichts dauerhaft in ihren Schulalltag integrieren. In Hamburg können Grundschulen und weiterführende Schulen teilnehmen und jährlich eine Idee zur Förderung einreichen. Als Wissenschaftlerinnen nehmen wir vor allem bei dem Beratungs- und Auswahlprozess der zu fördernden Projekte teil.